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Title (deu)
„Barnen som var räddning värda“?
die schwedische Israelmission in Wien 1938 - 1941, ihre Kindertransporte und der literarische und wissenschaftliche Diskurs
Author
Thomas Pammer
Advisor
Sven Hakon Rossel
Assessor
Sven Hakon Rossel
Abstract (deu)
Die 'Schwedische Israelmission' (Svenska Israelsmissionen, SIM) widmete sich ab 1921 in Wien der Bekehrung von Jüdinnen und Juden zum Christentum, leistete diesen Verfolgten zur Zeit der NS-Herrschaft umfangreiche soziale sowie seelsorgerische Hilfe und ermöglichte rund 1.500, meist getauften 'Nicht-ArierInnen' die Flucht aus Österreich. Rund 300 dieser Flüchtlinge – überwiegend Kinder und Jugendliche – gelangten nach Schweden, und stellten somit über ein Viertel des dortigen österreichischen Exils. Doch obwohl die Hilfsaktionen von SIM einen wichtigen Abschnitt der österreichisch-schwedischen Wechselbeziehungen im 20. Jahrhundert darstellen, wurden sie bislang in der Forschung nur oberflächlich thematisiert. Mit Hilfe von bisher unbenutzten archivalischen Quellen werden daher zunächst im ersten und zweiten Teil der Arbeit die Hilfstätigkeit und insbesondere die Kindertransporte von SIM einer wissenschaftlich-kritischen Prüfung unterzogen. Der dritte Abschnitt ist einer Untersuchung der Lebensumstände, der oftmals tief reichenden seelischen Konflikte sowie der Veränderungen in den sozialen, religiösen und nationalen Identitätsdispositionen der jungen Flüchtlinge in Schweden gewidmet. Hier wird mangels anderen zugänglichen Quellmaterials im speziellen auf autobiographisch-literarische Zeugnisse sowie vereinzelte Zeitzeugeninterviews zurückgegriffen. Schließlich werden die Ergebnisse der Arbeit mithilfe eines diskursanalytischen Zugangs mit dem sich in den letzten Jahren verstärkenden (populär-)wissenschaftlichen und literarischen Diskurs zu diesem Problemfeld abgeglichen. Hierbei stellt sich heraus, dass viele der von meist schwedischen JournalistInnen vorgebrachten Angriffspunkte gegenüber SIM einer wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten, gleichzeitig jedoch auch die Haltung der historischen und theologischen Forschung zur Mission bislang zu unkritisch war. Somit soll diese Arbeit nicht nur die Voraussetzungen für weitere Forschungen zu den österreichisch-schwedischen Wechselbeziehungen auf sozialem und literarischem Gebiet in den Jahren der NS-Herrschaft schaffen, sondern auch zu einem gesteigerten Verständnis von Selbstverortung und psychischen Belastungen in Bezug auf aktuelle Migrationsbewegungen beitragen.
Keywords (deu)
HolocaustFlüchtlingskinderJudenmissionExilSchwedenÖsterreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292422
rdau:P60550 (deu)
132 S.
Number of pages
132
Members (1)
Title (deu)
„Barnen som var räddning värda“?
die schwedische Israelmission in Wien 1938 - 1941, ihre Kindertransporte und der literarische und wissenschaftliche Diskurs
Author
Thomas Pammer
Abstract (deu)
Die 'Schwedische Israelmission' (Svenska Israelsmissionen, SIM) widmete sich ab 1921 in Wien der Bekehrung von Jüdinnen und Juden zum Christentum, leistete diesen Verfolgten zur Zeit der NS-Herrschaft umfangreiche soziale sowie seelsorgerische Hilfe und ermöglichte rund 1.500, meist getauften 'Nicht-ArierInnen' die Flucht aus Österreich. Rund 300 dieser Flüchtlinge – überwiegend Kinder und Jugendliche – gelangten nach Schweden, und stellten somit über ein Viertel des dortigen österreichischen Exils. Doch obwohl die Hilfsaktionen von SIM einen wichtigen Abschnitt der österreichisch-schwedischen Wechselbeziehungen im 20. Jahrhundert darstellen, wurden sie bislang in der Forschung nur oberflächlich thematisiert. Mit Hilfe von bisher unbenutzten archivalischen Quellen werden daher zunächst im ersten und zweiten Teil der Arbeit die Hilfstätigkeit und insbesondere die Kindertransporte von SIM einer wissenschaftlich-kritischen Prüfung unterzogen. Der dritte Abschnitt ist einer Untersuchung der Lebensumstände, der oftmals tief reichenden seelischen Konflikte sowie der Veränderungen in den sozialen, religiösen und nationalen Identitätsdispositionen der jungen Flüchtlinge in Schweden gewidmet. Hier wird mangels anderen zugänglichen Quellmaterials im speziellen auf autobiographisch-literarische Zeugnisse sowie vereinzelte Zeitzeugeninterviews zurückgegriffen. Schließlich werden die Ergebnisse der Arbeit mithilfe eines diskursanalytischen Zugangs mit dem sich in den letzten Jahren verstärkenden (populär-)wissenschaftlichen und literarischen Diskurs zu diesem Problemfeld abgeglichen. Hierbei stellt sich heraus, dass viele der von meist schwedischen JournalistInnen vorgebrachten Angriffspunkte gegenüber SIM einer wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten, gleichzeitig jedoch auch die Haltung der historischen und theologischen Forschung zur Mission bislang zu unkritisch war. Somit soll diese Arbeit nicht nur die Voraussetzungen für weitere Forschungen zu den österreichisch-schwedischen Wechselbeziehungen auf sozialem und literarischem Gebiet in den Jahren der NS-Herrschaft schaffen, sondern auch zu einem gesteigerten Verständnis von Selbstverortung und psychischen Belastungen in Bezug auf aktuelle Migrationsbewegungen beitragen.
Keywords (deu)
HolocaustFlüchtlingskinderJudenmissionExilSchwedenÖsterreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292423
Number of pages
132