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Title (deu)
Das Wiener Alltagsleben in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Spiegel des Wienerischen Diariums
Author
Rita Klement
Adviser
Thomas Winkelbauer
Assessor
Thomas Winkelbauer
Abstract (deu)
Die Frage, was man über das Alltagsleben im Wien des frühen 18. Jahrhunderts wissen könnte, wenn man nur das Wienerische Diarium als Quelle zur Verfügung hätte, stand am Anfang der vorliegenden Arbeit. Nach einem ernüchternden ersten Befund gibt die älteste Tageszeitung der Welt bei näherer Betrachtung doch eine Fülle von Informationen preis. Anhand der Inlands-Berichterstattung, die in dieser Form im Wienerischen Diarium eine Novität war, der umfangreichen Personen-Listen mit den Namen, Berufen und Familienverhältnissen der Verstorbenen und mittels der mit den Jahren immer zahlreicher werdenden Inserate lässt sich eine Vielzahl an Aussagen über das Alltagsleben treffen. So geben die unzähligen in den Personen-Listen verzeichneten Berufe Auskunft über die Mannigfaltigkeit des Gewerbelebens und über die große Masse der dienstbaren Geister. Die Inserate lassen einen Blick auf das umfangreiche Warenangebot in der Stadt zu und die Berichte schildern nicht nur eindringlich, welche immense Bedeutung der Kaiserhof für die Stadt hatte, sondern auch welch bedeutenden Stellenwert die Religion und die katholische Kirche und mit ihnen die speziellen Ausprägungen der Barockfrömmigkeit einnahmen. Daneben lässt das Diarium aber auch Rückschlüsse auf die Kriminalität und das Verkehrsaufkommen, auf die medizinische Versorgung und das Freizeitverhalten zu. Die meisten Informationen, die im Wienerischen Diarium reichhaltig vorhanden sind, sind aber nicht auf den ersten Blick zugänglich, sondern erschließen sich erst bei genauerer Betrachtung. So lässt beispielsweise die Schilderung eines Feuers, das jenseits der Donau in einer weit entfernten Ortschaft ausgebrochen und in Wien sichtbar war, einen Rückschluss auf die uns heute kaum mehr vorstellbare Dunkelheit in der Stadt zu. Insgesamt gewährt das Wienerische Diarium vor allem durch seine Unmittelbarkeit, es war ja für den täglichen Gebrauch der Menschen des 18. Jahrhunderts und nicht für die Überlieferung an künftige Generationen gedacht, einen lebhaften und spannenden Blick auf eine vergangene Welt.
Abstract (eng)
What could we know about daily life in Vienna in the early 18th century, if we had only the oldest without interruption until now appearing newspaper in the world, called „Wienerisches Diarium“, to inform us? This question was the initial point of the work in hand. At the first sight the result was tenuous but on closer examination we can find in fact a lot of information. By means of reports, lists of persons mentioned in obituaries and advertisements we can get a lot of information about economic life, range of goods and also about the huge amount of servants. We also get to know something about the importance of Catholic Church which affected each section of everyday life and also about the imperial court and its meaning for economy but also for the whole city of Vienna. The most information hidden in the „Wienerisches Diarium“ is not visible at the first sight. But if we read between the lines we get to know a lot of details about Vienna in the first half of the 18th century. For example discloses the report about a fire, started far away beyond Danube which could be seen in the city, how dark nights in the 18th century may have been. Altogether the „Wienerisches Diarium“ is a very interesting source because it has not been written to be historical tradition but rather for daily use. So it permits a very undisguised view or at least a glimpse on everyday life in early 18th century.
Keywords (eng)
everyday lifeVienna18th Centurynewspaper
Keywords (deu)
AlltagslebenWien18. JahrhundertWienerisches DiariumZeitung
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292518
rdau:P60550 (deu)
253 S. : graph. Darst.
Number of pages
253
Members (1)
Title (deu)
Das Wiener Alltagsleben in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Spiegel des Wienerischen Diariums
Author
Rita Klement
Abstract (deu)
Die Frage, was man über das Alltagsleben im Wien des frühen 18. Jahrhunderts wissen könnte, wenn man nur das Wienerische Diarium als Quelle zur Verfügung hätte, stand am Anfang der vorliegenden Arbeit. Nach einem ernüchternden ersten Befund gibt die älteste Tageszeitung der Welt bei näherer Betrachtung doch eine Fülle von Informationen preis. Anhand der Inlands-Berichterstattung, die in dieser Form im Wienerischen Diarium eine Novität war, der umfangreichen Personen-Listen mit den Namen, Berufen und Familienverhältnissen der Verstorbenen und mittels der mit den Jahren immer zahlreicher werdenden Inserate lässt sich eine Vielzahl an Aussagen über das Alltagsleben treffen. So geben die unzähligen in den Personen-Listen verzeichneten Berufe Auskunft über die Mannigfaltigkeit des Gewerbelebens und über die große Masse der dienstbaren Geister. Die Inserate lassen einen Blick auf das umfangreiche Warenangebot in der Stadt zu und die Berichte schildern nicht nur eindringlich, welche immense Bedeutung der Kaiserhof für die Stadt hatte, sondern auch welch bedeutenden Stellenwert die Religion und die katholische Kirche und mit ihnen die speziellen Ausprägungen der Barockfrömmigkeit einnahmen. Daneben lässt das Diarium aber auch Rückschlüsse auf die Kriminalität und das Verkehrsaufkommen, auf die medizinische Versorgung und das Freizeitverhalten zu. Die meisten Informationen, die im Wienerischen Diarium reichhaltig vorhanden sind, sind aber nicht auf den ersten Blick zugänglich, sondern erschließen sich erst bei genauerer Betrachtung. So lässt beispielsweise die Schilderung eines Feuers, das jenseits der Donau in einer weit entfernten Ortschaft ausgebrochen und in Wien sichtbar war, einen Rückschluss auf die uns heute kaum mehr vorstellbare Dunkelheit in der Stadt zu. Insgesamt gewährt das Wienerische Diarium vor allem durch seine Unmittelbarkeit, es war ja für den täglichen Gebrauch der Menschen des 18. Jahrhunderts und nicht für die Überlieferung an künftige Generationen gedacht, einen lebhaften und spannenden Blick auf eine vergangene Welt.
Abstract (eng)
What could we know about daily life in Vienna in the early 18th century, if we had only the oldest without interruption until now appearing newspaper in the world, called „Wienerisches Diarium“, to inform us? This question was the initial point of the work in hand. At the first sight the result was tenuous but on closer examination we can find in fact a lot of information. By means of reports, lists of persons mentioned in obituaries and advertisements we can get a lot of information about economic life, range of goods and also about the huge amount of servants. We also get to know something about the importance of Catholic Church which affected each section of everyday life and also about the imperial court and its meaning for economy but also for the whole city of Vienna. The most information hidden in the „Wienerisches Diarium“ is not visible at the first sight. But if we read between the lines we get to know a lot of details about Vienna in the first half of the 18th century. For example discloses the report about a fire, started far away beyond Danube which could be seen in the city, how dark nights in the 18th century may have been. Altogether the „Wienerisches Diarium“ is a very interesting source because it has not been written to be historical tradition but rather for daily use. So it permits a very undisguised view or at least a glimpse on everyday life in early 18th century.
Keywords (eng)
everyday lifeVienna18th Centurynewspaper
Keywords (deu)
AlltagslebenWien18. JahrhundertWienerisches DiariumZeitung
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292519
Number of pages
253