You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1292544
Title (deu)
Wert der Natur - Verantwortung des Menschen
eine moraltheologische Studie zu Umweltschutz und Konsum
Author
Christian Eder
Adviser
Gunter Prüller-Jagenteufel
Assessor
Gunter Prüller-Jagenteufel
Abstract (deu)

Mit der zunehmenden Macht des Menschen über die Natur wächst auch dessen Verantwortlichkeit in Bezug auf diese. Die vom Menschen verursachte Umweltkrise kommt demnach einem Ruf in die Verantwortlichkeit der Natur gegenüber gleich. Um dieser Verantwortung entsprechen zu können, muss zuerst geklärt werden, worin der eigentliche Verpflichtungsgrund zur Umweltverantwortung besteht. Eine theologische Umweltethik ist daher zuerst angehalten, innerhalb des Spektrums der umweltethischen Positionen Stellung zu beziehen. Dieses Feld spannt sich zwischen den beiden Polen der radikalen Anthropozentrik, welche den Umweltschutz ausschließlich auf der Basis menschlicher Interessen argumentiert, und einer radikalen holistischen Perspektive auf, welche einen umfassenden Umweltschutz im Regelfall auf der Basis des Eigenwertes aller Erscheinungen argumentiert und die Wertunterschiede innerhalb der Entitäten nivelliert. Innerhalb der umweltethischen Debatte lässt sich eine theologische Umweltethik am ehesten als eine gemäßigt-anthropozentrische Position erfassen. Der christliche Glaube bekennt Gott als den Schöpfer der Welt, welcher diese aus Freiheit und Liebe heraus geschaffen hat und fortwährend erhält. Auf Basis dieser Primärbeziehung zu Gott kommt allem Geschaffenen Wert zu. Dennoch hält die christliche Tradition auf der Basis der biblischen Überlieferung und im Anschluss an die abendländische Philosophietradition daran fest, dass dem Menschen gegenüber der Natur in moralischen Ab-wägungsprozessen stets unbedingter Vorrang einzuräumen ist. Dies wird vor allem über seine Fähigkeit zur Handlungsfreiheit, welche ihm als moralisches Subjekt zukommt, begründet. Dabei findet die menschliche Autonomie ihren maßgeblichen Verpflichtungsgrund in sich selbst. Der Mensch ist demnach auch in seinem Umwelthandeln primär seiner eigenen Freiheit und der Freiheit anderer Menschen gegenüber verpflichtet. Somit findet auch die christliche Umweltethik den Verpflichtungsgrund zum Um-weltschutz in erster Linie in den Menschen der Gegenwart und Zukunft, welche vermittelt über unser Umwelthandeln in ihren Lebensvollzügen und ihrer Freiheit beeinflusst werden. Zum Abschluss der Arbeit wird der moderne Konsum als moralisch hochrelevanter Bereich vorgestellt, welcher durch die vielfältigen und oft undurchschaubaren systemischen Verflechtungen des Menschen mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt besondere Anforderungen an die menschliche Verantwortlichkeit heranträgt.

Keywords (deu)
VerantwortungWert der NaturFreiheitAutonomieKonsum
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292544
rdau:P60550 (deu)
121 S.
Number of pages
121
Members (1)
Title (deu)
Wert der Natur - Verantwortung des Menschen
eine moraltheologische Studie zu Umweltschutz und Konsum
Author
Christian Eder
Abstract (deu)

Mit der zunehmenden Macht des Menschen über die Natur wächst auch dessen Verantwortlichkeit in Bezug auf diese. Die vom Menschen verursachte Umweltkrise kommt demnach einem Ruf in die Verantwortlichkeit der Natur gegenüber gleich. Um dieser Verantwortung entsprechen zu können, muss zuerst geklärt werden, worin der eigentliche Verpflichtungsgrund zur Umweltverantwortung besteht. Eine theologische Umweltethik ist daher zuerst angehalten, innerhalb des Spektrums der umweltethischen Positionen Stellung zu beziehen. Dieses Feld spannt sich zwischen den beiden Polen der radikalen Anthropozentrik, welche den Umweltschutz ausschließlich auf der Basis menschlicher Interessen argumentiert, und einer radikalen holistischen Perspektive auf, welche einen umfassenden Umweltschutz im Regelfall auf der Basis des Eigenwertes aller Erscheinungen argumentiert und die Wertunterschiede innerhalb der Entitäten nivelliert. Innerhalb der umweltethischen Debatte lässt sich eine theologische Umweltethik am ehesten als eine gemäßigt-anthropozentrische Position erfassen. Der christliche Glaube bekennt Gott als den Schöpfer der Welt, welcher diese aus Freiheit und Liebe heraus geschaffen hat und fortwährend erhält. Auf Basis dieser Primärbeziehung zu Gott kommt allem Geschaffenen Wert zu. Dennoch hält die christliche Tradition auf der Basis der biblischen Überlieferung und im Anschluss an die abendländische Philosophietradition daran fest, dass dem Menschen gegenüber der Natur in moralischen Ab-wägungsprozessen stets unbedingter Vorrang einzuräumen ist. Dies wird vor allem über seine Fähigkeit zur Handlungsfreiheit, welche ihm als moralisches Subjekt zukommt, begründet. Dabei findet die menschliche Autonomie ihren maßgeblichen Verpflichtungsgrund in sich selbst. Der Mensch ist demnach auch in seinem Umwelthandeln primär seiner eigenen Freiheit und der Freiheit anderer Menschen gegenüber verpflichtet. Somit findet auch die christliche Umweltethik den Verpflichtungsgrund zum Um-weltschutz in erster Linie in den Menschen der Gegenwart und Zukunft, welche vermittelt über unser Umwelthandeln in ihren Lebensvollzügen und ihrer Freiheit beeinflusst werden. Zum Abschluss der Arbeit wird der moderne Konsum als moralisch hochrelevanter Bereich vorgestellt, welcher durch die vielfältigen und oft undurchschaubaren systemischen Verflechtungen des Menschen mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt besondere Anforderungen an die menschliche Verantwortlichkeit heranträgt.

Keywords (deu)
VerantwortungWert der NaturFreiheitAutonomieKonsum
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292545
Number of pages
121