You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1292608
Title (deu)
Schlichtung von Konflikten aus der Verständigungsorientierten Perspektive
das Beispiel Stuttgart 21
Author
Katharina Werni
Adviser
Roland Burkart
Assessor
Roland Burkart
Abstract (deu)

Im Zentrum der Magisterarbeit steht die Frage nach dem Zustandekommen der Verständigungsorientierung der Teilnehmer der Schlichtungsgespräche Stuttgart 21. Für die Kommunikationswissenschaft ist das Fallbeispiel insofern von Bedeutung, da die Verständigung zwischen den Konfliktteilnehmern als elementare Grundvoraussetzung zur Problemlösung angesehen wird: „Erst über störungsfrei abgelaufene Verständigungsprozesse werden gemeinsam anerkannte Situationsdefinitionen möglich, auf deren Grundlage dann zu entscheiden ist, was in der Sache selbst getan werden soll.“ (Burkart 2010: S. 22). Somit macht es Sinn, sich dem Zustandekommen dieser Verständigung aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive zu nähern.

Zu diesem Zweck wurden Erkenntnisse aus jüngsten Studien zur Verständigungsorientierung (politischer) Akteure zusammengetragen, wobei insbesondere das Forschungsprojekt „Die Qualität öffentlicher politischer Diskurse in der österreichischen Wahlkampfkommunikation, 1966-2008“ von Roland Burkart, Uta Rußmann und Jürgen Grimm zentrale Anhaltspunkte für die vorliegende Magisterarbeit lieferte. Die von den Autoren identifizierten Qualitätskriterien journalistischer Verständigungsorientierung wurden an das Fallbeispiel der Schlichtungsgespräche Stuttgart 21 adaptiert. Es sind dies die vier Dimensionen Begründungen, Lösungsvorschläge, Respekt und Zweifel (vgl. Burkart et al. 2010: S. 261ff).

Implikationen in theoretischer Hinsicht lieferten darüber hinaus Konzepte sowie empirische Erkenntnisse zur Konfliktmediation („Alternative Dispute Resolution“). In diesem Zusammenhang wird dem Schlichter Heiner Geißler eine Schlüsselfunktion im Prozess der Verständigungsorientierung zugeschrieben: Ausgehend von vorangegangenen Studien (Iden 2003, Trego, Canary, Alberts, Mooney 2010 sowie Wall, Dunne und Chan-Serafin 2011) kann davon ausgegangen werden, dass das Verhalten des Schlichters einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Verständigungsqualität hat.

Abstract (eng)

The present thesis focuses on the occurrence of understanding within mediation processes. Referring to Habermas and his view of understanding, the key question of the study is, whether and to which extent the participants of the debates, which took place in Stuttgart between October and November 2010, acted understanding-oriented. According to the concept of consensus-oriented communication, understanding between those involved in the conflict is seen as an essential condition for solving the problem (Burkart 2010: p. 22). Thus, the essential goal of this study is to examine the process and the quality of understanding.

The empirical analysis is based on a study of Burkart, Rußmann and Grimm who created a measuring instrument concerning the quality of understanding in press releases of political parties and articles in daily newspapers in Austria. Besides proven indicators of discourse quality, the authors focused on journalists’ doubts as an evidence for their discourse advocacy (cf. Burkart, Rußmann 2010a: p. 11). Further theoretical implications derive from mediation studies, which assume that the mediator plays a key role in forming the process of understanding (cf. Iden 2003, Trego, Canary, Alberts, Mooney 2010 and Wall, Dunne und Chan-Serafin 2011). Results showed, that a passive mediation strategy led to a higher VOI, while an active mediation strategy restricted the quality of understanding. Furthermore the author found a correlation between doubts on legitimacy and the quality of understanding.

Keywords (eng)
Alternative Dispute ResolutionUnderstandingConsensus-oriented CommunicationStuttgart 21VOI
Keywords (deu)
VerständigungsorientierungVOIKonfliktmediationMediatorKommunikatorStuttgart 21Schlichtungsgespräche
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292608
rdau:P60550 (deu)
172, LXXVIII S. : graph. Darst.
Number of pages
250
Members (1)
Title (deu)
Schlichtung von Konflikten aus der Verständigungsorientierten Perspektive
das Beispiel Stuttgart 21
Author
Katharina Werni
Abstract (deu)

Im Zentrum der Magisterarbeit steht die Frage nach dem Zustandekommen der Verständigungsorientierung der Teilnehmer der Schlichtungsgespräche Stuttgart 21. Für die Kommunikationswissenschaft ist das Fallbeispiel insofern von Bedeutung, da die Verständigung zwischen den Konfliktteilnehmern als elementare Grundvoraussetzung zur Problemlösung angesehen wird: „Erst über störungsfrei abgelaufene Verständigungsprozesse werden gemeinsam anerkannte Situationsdefinitionen möglich, auf deren Grundlage dann zu entscheiden ist, was in der Sache selbst getan werden soll.“ (Burkart 2010: S. 22). Somit macht es Sinn, sich dem Zustandekommen dieser Verständigung aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive zu nähern.

Zu diesem Zweck wurden Erkenntnisse aus jüngsten Studien zur Verständigungsorientierung (politischer) Akteure zusammengetragen, wobei insbesondere das Forschungsprojekt „Die Qualität öffentlicher politischer Diskurse in der österreichischen Wahlkampfkommunikation, 1966-2008“ von Roland Burkart, Uta Rußmann und Jürgen Grimm zentrale Anhaltspunkte für die vorliegende Magisterarbeit lieferte. Die von den Autoren identifizierten Qualitätskriterien journalistischer Verständigungsorientierung wurden an das Fallbeispiel der Schlichtungsgespräche Stuttgart 21 adaptiert. Es sind dies die vier Dimensionen Begründungen, Lösungsvorschläge, Respekt und Zweifel (vgl. Burkart et al. 2010: S. 261ff).

Implikationen in theoretischer Hinsicht lieferten darüber hinaus Konzepte sowie empirische Erkenntnisse zur Konfliktmediation („Alternative Dispute Resolution“). In diesem Zusammenhang wird dem Schlichter Heiner Geißler eine Schlüsselfunktion im Prozess der Verständigungsorientierung zugeschrieben: Ausgehend von vorangegangenen Studien (Iden 2003, Trego, Canary, Alberts, Mooney 2010 sowie Wall, Dunne und Chan-Serafin 2011) kann davon ausgegangen werden, dass das Verhalten des Schlichters einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Verständigungsqualität hat.

Abstract (eng)

The present thesis focuses on the occurrence of understanding within mediation processes. Referring to Habermas and his view of understanding, the key question of the study is, whether and to which extent the participants of the debates, which took place in Stuttgart between October and November 2010, acted understanding-oriented. According to the concept of consensus-oriented communication, understanding between those involved in the conflict is seen as an essential condition for solving the problem (Burkart 2010: p. 22). Thus, the essential goal of this study is to examine the process and the quality of understanding.

The empirical analysis is based on a study of Burkart, Rußmann and Grimm who created a measuring instrument concerning the quality of understanding in press releases of political parties and articles in daily newspapers in Austria. Besides proven indicators of discourse quality, the authors focused on journalists’ doubts as an evidence for their discourse advocacy (cf. Burkart, Rußmann 2010a: p. 11). Further theoretical implications derive from mediation studies, which assume that the mediator plays a key role in forming the process of understanding (cf. Iden 2003, Trego, Canary, Alberts, Mooney 2010 and Wall, Dunne und Chan-Serafin 2011). Results showed, that a passive mediation strategy led to a higher VOI, while an active mediation strategy restricted the quality of understanding. Furthermore the author found a correlation between doubts on legitimacy and the quality of understanding.

Keywords (eng)
Alternative Dispute ResolutionUnderstandingConsensus-oriented CommunicationStuttgart 21VOI
Keywords (deu)
VerständigungsorientierungVOIKonfliktmediationMediatorKommunikatorStuttgart 21Schlichtungsgespräche
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1292609
Number of pages
250