Während die kognitiven Fähigkeiten von Primaten sowohl im technischen als auch im sozialen Bereich bereits gut erforscht sind, ist noch relativ wenig über die Fähigkeiten von Vögeln bekannt. In letzter Zeit gab es einige Studien die zeigten, dass Vögel ähnliche kognitive Fähigkeiten wie Primaten besitzen. Aufgrund dessen, war es Ziel meiner Dissertation zum besseren Verständnis der kognitiven Fähigkeiten vor allem von Krähenvögeln und Papageien beizutragen.
Im Bereich der technischen Kognition steht oftmals die Fähigkeit Entscheidungen durch Ausschluss zu treffen, im Fokus von Untersuchungen. Ich testete Rabenkrähen (Corvus corone corone) in einem solchen Experiment, in dem eine Belohnung unter einem von zwei Bechern versteckt war und die Vögel nur visuelle Informationen darüber bekamen, welcher Becher leer war. Ein Individuum wählte korrekt, während andere den Effekt der lokalen Verstärkung zeigten, in dem sie den leeren, angehobenen Becher bevorzugten. In einem Folgeexperiment, in dem die Bewegung der Becher kontrolliert wurde, waren mehr Vögel im Stande die falsche Möglichkeit auszuschließen.
Basierend auf diesen Ergebnissen, testete ich Rabenkrähen, Graupapageien (Psittacus erithacus) und Dohlen (Corvus monedula) in einem modifizierten Experiment, in dem zwei Belohnungen verwendet wurden und die Vögel die volle Information über das Futterversteck bekamen. Alle drei Arten zeigten einen starken Effekt von lokaler Verstärkung, indem sie den einzigen oder zuletzt manipulierten Becher bevorzugten, unabhängig davon ob dieser Futter beeinhaltete oder nicht.
Zusätzlich testete ich Graupapageien in einem Versuch zur „Folgerung durch Ausschluss“, in dem der korrekte Becher nur durch Schlußfolgerung und nicht durch Vermeidung des leeren Bechers gewählt werden konnte. Ein Individuum war im Stande auf den korrekten Becher zu schließen und ist damit der erste Vogel, bei dem diese Fähigkeit nachgewiesen werden konnte.
Abschließend testete ich Dohlen an einem Computer mit berührungsempfindlichen Bildschirm auf die Fähigkeit hin transitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Nachdem die Vögel eine hierarchische Folge von fünf unterschiedlich farbigen Quadraten gelernt hatten, wurden sie im Test mit zwei nicht benachbarten Farben konfrontiert. Die Dohlen waren im Stande die Beziehung gemäß der vorher gelernten Reihenfolge abzuleiten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass alle drei getesteten Arten bemerkenswerte kognitive Fähigkeiten zeigten ähnlich denen von Primaten. Allerdings gab es kein klares Muster im Bezug auf unterschiedliche kognitive Fähigkeiten von Krähenvögeln und Papageien, vielmehr traten interessanterweise große individuelle Unterschiede in allen Arten auf.
While the study of cognitive skills within the physical and social domains in primates is well established, much less is known about these abilities in birds. Recent studies on corvids and parrots discovered that they possess similar cognitive skills as primates. Based on this, it was the aim of my dissertation to contribute to a better understanding of the cognitive abilities of corvids and parrots.
Within the physical domain studies of animal cognition have focused on exclusion abilities. I tested carrion crows (Corvus corone corone) in a choice by exclusion experiment, in which a reward was hidden underneath one of two cups and the birds were only provided with visual information about the empty cup. One individual was able to choose correctly, while others showed local enhancement effects for the lifted but empty cup. A follow-up experiment controlling for the movement of the cups enabled more birds to exclude the wrong possibility.
Based on these findings I tested carrion crows, African grey parrots (Psittacus erithacus), and jackdaws (Corvus monedula) in a modified version of the cup lifting experiment, in which two rewards were used and always the full information about the food location was provided to the birds. All three species showed a strong local enhancement effect by preferring the only or last manipulated cup, irrespective of whether it was baited or not.
Additionally, I tested African grey parrots in an inference by exclusion task, in which the correct cup could only be inferred but not chosen by excluding an empty one. One individual was able to infer the food underneath the correct cup and is therefore the first bird in which this ability has been demonstrated.
Finally, I tested jackdaws in a transitive inference task on a computer touch screen. After having been trained to a hierarchically ordered sequence of five differently coloured squares, the birds were presented with an unknown pair of two non-adjacent colours. The jackdaws were able to infer the relationship according to the previously learnt hierarchical order.
In summary, all three test species showed remarkable cognitive skills that are comparable to that of primates. However, there was no clear pattern with regard to different cognitive abilities of corvids and parrots, rather large individual differences appeared within each species.
Während die kognitiven Fähigkeiten von Primaten sowohl im technischen als auch im sozialen Bereich bereits gut erforscht sind, ist noch relativ wenig über die Fähigkeiten von Vögeln bekannt. In letzter Zeit gab es einige Studien die zeigten, dass Vögel ähnliche kognitive Fähigkeiten wie Primaten besitzen. Aufgrund dessen, war es Ziel meiner Dissertation zum besseren Verständnis der kognitiven Fähigkeiten vor allem von Krähenvögeln und Papageien beizutragen.
Im Bereich der technischen Kognition steht oftmals die Fähigkeit Entscheidungen durch Ausschluss zu treffen, im Fokus von Untersuchungen. Ich testete Rabenkrähen (Corvus corone corone) in einem solchen Experiment, in dem eine Belohnung unter einem von zwei Bechern versteckt war und die Vögel nur visuelle Informationen darüber bekamen, welcher Becher leer war. Ein Individuum wählte korrekt, während andere den Effekt der lokalen Verstärkung zeigten, in dem sie den leeren, angehobenen Becher bevorzugten. In einem Folgeexperiment, in dem die Bewegung der Becher kontrolliert wurde, waren mehr Vögel im Stande die falsche Möglichkeit auszuschließen.
Basierend auf diesen Ergebnissen, testete ich Rabenkrähen, Graupapageien (Psittacus erithacus) und Dohlen (Corvus monedula) in einem modifizierten Experiment, in dem zwei Belohnungen verwendet wurden und die Vögel die volle Information über das Futterversteck bekamen. Alle drei Arten zeigten einen starken Effekt von lokaler Verstärkung, indem sie den einzigen oder zuletzt manipulierten Becher bevorzugten, unabhängig davon ob dieser Futter beeinhaltete oder nicht.
Zusätzlich testete ich Graupapageien in einem Versuch zur „Folgerung durch Ausschluss“, in dem der korrekte Becher nur durch Schlußfolgerung und nicht durch Vermeidung des leeren Bechers gewählt werden konnte. Ein Individuum war im Stande auf den korrekten Becher zu schließen und ist damit der erste Vogel, bei dem diese Fähigkeit nachgewiesen werden konnte.
Abschließend testete ich Dohlen an einem Computer mit berührungsempfindlichen Bildschirm auf die Fähigkeit hin transitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Nachdem die Vögel eine hierarchische Folge von fünf unterschiedlich farbigen Quadraten gelernt hatten, wurden sie im Test mit zwei nicht benachbarten Farben konfrontiert. Die Dohlen waren im Stande die Beziehung gemäß der vorher gelernten Reihenfolge abzuleiten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass alle drei getesteten Arten bemerkenswerte kognitive Fähigkeiten zeigten ähnlich denen von Primaten. Allerdings gab es kein klares Muster im Bezug auf unterschiedliche kognitive Fähigkeiten von Krähenvögeln und Papageien, vielmehr traten interessanterweise große individuelle Unterschiede in allen Arten auf.
While the study of cognitive skills within the physical and social domains in primates is well established, much less is known about these abilities in birds. Recent studies on corvids and parrots discovered that they possess similar cognitive skills as primates. Based on this, it was the aim of my dissertation to contribute to a better understanding of the cognitive abilities of corvids and parrots.
Within the physical domain studies of animal cognition have focused on exclusion abilities. I tested carrion crows (Corvus corone corone) in a choice by exclusion experiment, in which a reward was hidden underneath one of two cups and the birds were only provided with visual information about the empty cup. One individual was able to choose correctly, while others showed local enhancement effects for the lifted but empty cup. A follow-up experiment controlling for the movement of the cups enabled more birds to exclude the wrong possibility.
Based on these findings I tested carrion crows, African grey parrots (Psittacus erithacus), and jackdaws (Corvus monedula) in a modified version of the cup lifting experiment, in which two rewards were used and always the full information about the food location was provided to the birds. All three species showed a strong local enhancement effect by preferring the only or last manipulated cup, irrespective of whether it was baited or not.
Additionally, I tested African grey parrots in an inference by exclusion task, in which the correct cup could only be inferred but not chosen by excluding an empty one. One individual was able to infer the food underneath the correct cup and is therefore the first bird in which this ability has been demonstrated.
Finally, I tested jackdaws in a transitive inference task on a computer touch screen. After having been trained to a hierarchically ordered sequence of five differently coloured squares, the birds were presented with an unknown pair of two non-adjacent colours. The jackdaws were able to infer the relationship according to the previously learnt hierarchical order.
In summary, all three test species showed remarkable cognitive skills that are comparable to that of primates. However, there was no clear pattern with regard to different cognitive abilities of corvids and parrots, rather large individual differences appeared within each species.