Abstract (deu)
Der Intertextualitätsbegriff war und ist sehr umstritten. Die vorliegende Arbeit untersucht Möglichkeiten seiner Umgrenzung und Anwendung. Konkret wird der Sammelband Intertextualität. Formen, Funktionen, anglistische Fallstudien untersucht und auf Peter Henischs Gedichtzyklus Heimkehr mit Heine angewandt. Um den Sammelband zu kontextualisieren, wird die Begriffsgeschichte von „Intertextualität“ besprochen. Nicht nur die theoretische Arbeit seit der Einführung des Begriffs durch Julia Kristeva spielt hier eine Rolle, sondern auch Einflussgeber wie Michail Bachtin oder allgemeine Intertextualitätsforschung vor dem Intertextualitätsbegriff sowie historische Begriffe, das Zitat, die Allusion etc.
Es geht erstens um die Untersuchung der Tragfähigkeit einzelner Modelle des Sammelbandes: System- und Einzeltextreferenz, Elementen- und Strukturreproduktion oder die Intensitätskriterien sind wichtige Beispiele. Zweitens stellt sich die Frage, ob und wie sich diese in universale Text- und Intertextualitätsmodelle eingliedern lassen. Es wird also sowohl der konkreten Textanalyse als auch globaleren Fragestellungen Beachtung geschenkt.
Im Zuge dessen werden Thesen und Modelle des Forscherteams des Sammelbandes nicht nur dargelegt, angewandt und hinterfragt, sondern auch partiell ausdifferenziert oder weiterentwickelt. Es geht hier etwa um die Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Intertextualität sowie die Betrachtung unterschiedlicher Verfahren im Zuge von Aktualisierungen textlicher Vorlagen in Folgetexten.