Abstract (deu)
Ewing Sarkome (ES), die am zweithäufigst auftretenden Tumore der Knochen und Weichteile bei Kindern und Jugendlichen, werden genetisch durch die Genfusion EWS-FLI1 als Folge einer chromosomalen Translokation charakterisiert. EWS-FLI1 kodiert für einen äusserst potenten Transkriptionsfaktor, welcher sowohl Gen aktivierende als auch Gen repremierende Eigenschaften besitzt. Obwohl EWS-FLI1 als transkriptioneller Hauptregulator in ES fungiert, ist dennoch nur sehr wenig über Mechanismen der Genregulation und im Speziellen, der transkriptionellen Repression bekannt. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Promotoren von EWS-FLI1 reprimierten Genen eine Anreicherung von Motiven für Bindung von Forkhead Box Transkriptionsfaktoren zeigen. Des Weiteren konnte FOXO1 als ein EWS-FLI1 reprimierter transkriptioneller Meisterregulator identifiziert werden, welcher signifikant zur repressiven transkriptionellen Signatur von EWS-FLI1 beiträgt. FOXO1 wird dabei einerseits direkt durch Bindung von EWS-FLI1 an dessen Promotor transkriptionell, aber auch post-transkriptionell über inhibitorische Phosphorylierung durch CDK2 und AKT unterdrückt, welche die sub-zelluläre Lokalisation und somit die transkriptionelle Aktivität von FOXO1 regulieren. Durch die funktionelle Re-Expression von nukleärem FOXO1 konnte eine signifikant reduzierte Proliferation, als auch Klonogenizität in ES Zelllinien in vitro gezeigt werden. Profile von Experimenten zur Genexpression konnten zeigen, dass es eine signifikante Überlappung zwischen EWS-FLI1 reprimierten und FOXO1 aktivierten Genen gibt. Eine Reaktivierung von endogenen FOXO1 durch Verwendung von Methylselen Säure (MSA), im Beisein von EWS-FLI1, konnte eine Zeit- und Konzentrations-Abhängigkeit sowie Induktion von Zelltod, welcher zumindest teilweise auf die Reaktivierung von FOXO1 zurückzuführen ist, in vitro bewirken. Durch Verwendung eines orthotopen Maus Xenograft Modells konnte gezeigt werden, dass MSA behandelte Mäuse ein signifikant verringertes Tumor Wachstum und gleichzeitig erhöhte FOXO1 Expression aufweisen.
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass eine EWS-FLI1 vermittelt repressive Sub-Signatur durch die Unterdrückung des Tumorsuppressors FOXO1 ausgelöst ist. Deshalb könnte die Reaktivierung von FOXO1 durch niedermolekulare Substanzen eine neue therapeutische Strategie zur Behandlung von ES Patienten darstellen.