You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1293684
Title (deu)
Optimismus in Zeiten der Wirtschaftskrise
soziale Repräsentationen von Experten und Laien
Parallel title (eng)
Optimism in times of crisis : social representations of experts and laypeople
Author
Michael Zehetner
Adviser
Erich Krichler
Assessor
Erich Krichler
Abstract (deu)
Die vorliegende Studie erforscht soziale Repräsentationen zur Wirtschaftskrise und zu politischen und wirtschaftlichen Akteuren der Krise. Ziel ist es, zu untersuchen, wie wirtschaftliche Experten und Laien und – hinsichtlich wirtschaftlicher Entwicklung – optimistische und nicht optimistische Personen das Phänomen Wirtschaftskrise wahrnehmen und interpretieren und welche Rollen in diesem Zusammenhang einzelnen Akteuren zugesprochen werden. Zu diesem Zweck wurden freie Assoziationen zu den fünf Stimulusbegriffen „Finanz/Wirtschaftskrise“, „Regierung/Politik“, „Geldinstitute/Banken“, „ManagerInnen/UnternehmerInnen“ sowie „KonsumentInnen/VerbraucherInnen“ erhoben, die zu inhaltlichen Kategorien gruppiert und mittels Korrespondenzanalyse ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen Experten und Laien und optimistischen und nicht optimistischen Personen Unterschiede in den sozialen Repräsentationen zur Wirtschaftskrise bestehen. Experten assoziieren in Verbindung mit der Krise vermehrt komplexe und systemische Vorgänge, während Laien versuchen, Schuldige auszumachen und die Entwicklungen vor allem an einzelnen Personen und Unternehmen festmachen. Gegen Ende des Assoziationsprozesses zur Finanzkrise gehen die Nennungen bei allen Gruppen in Richtung sozial verknüpfter Inhalte in Form von Kategorien wie „Ungerechtigkeit“ oder „Soziale Probleme“. Die sozialen Repräsentationen zu den Akteuren sind abhängig von der sozialen Nähe der Untersuchungsteilnehmer zur jeweiligen, durch den Stimulus repräsentierten Gruppe. Dadurch sind Unterschiede zwischen Experten und Laien vor allem bei Banken und Managern zu beobachten. Aus diesem Grund wird auch „Regierung/Politik“ am negativsten bewertet, während „KonsumentInnen/ VerbraucherInnen“ in einer sehr passiven Rolle empfunden werden. Vor allem der Politik scheint eine zentrale Bedeutung für den Wiederaufbau von Vertrauen und Optimismus in der Wirtschaft zuzukommen. Nur wenn die Politik als vertrauenswürdig und wirtschaftskompetent wahrgenommen wird, kann sich auch Vertrauen in die Wirtschaft entwickeln. Ein wichtiger Punkt ist dabei eine gegenüber der Bevölkerung transparent kommunizierte ethisch-moralische Grundhaltung aller politischen Vertreter.
Abstract (eng)
The present study explores social representations of the economic crisis and the political and economic stakeholders of the crisis. It examines how economic experts and laypeople, and - in terms of economic development - optimistic and less optimistic people perceive and interpret the economic crisis and related economic and political actors. For this purpose, free associations to five stimulus words "financial/economic crisis", "government/politics", "financial institutions/banks", "managers/entrepreneurs" and "consumers/customers" were collected, combined into categories and evaluated through correspondence analysis. The results show differences in social representations of the economic crisis in all four groups. Experts see more complex and systemic events as causes, while laypeople seek to find culprits and in particular, blame individuals and corporations. Towards the end of the association process, social representations of the financial and economic crisis are linked towards a social context, given by such categories as „unfairness“ and „social problems“. The social representations of the actors are influenced by the social proximity to the group represented by the stimulus. Thus, differences between experts and laypeople can be observed, in particular concerning the social representations of banks and managers. For the same reason, government and politicians are rated most negatively, while consumers and customers are perceived in a passive role regarding the crisis. Results indicate that for restoring people's optimism and confidence in the economic system the public perception of government and politicians is crucial. Only if politicians are perceived as trustworthy and competent partners, confidence in the economy can be regained. Therefore, the transparent communication of ethical and moral attitudes of all political representatives is essential.
Keywords (eng)
financial crisiseconomic crisissocial representationsexperts and laypeoplecorrespondence analysis
Keywords (deu)
FinanzkriseWirtschaftskrisesoziale RepräsentationenExperten und LaienKorrespondenzanalyse
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1293684
rdau:P60550 (deu)
136 S.
Number of pages
136
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Optimismus in Zeiten der Wirtschaftskrise
soziale Repräsentationen von Experten und Laien
Parallel title (eng)
Optimism in times of crisis : social representations of experts and laypeople
Author
Michael Zehetner
Abstract (deu)
Die vorliegende Studie erforscht soziale Repräsentationen zur Wirtschaftskrise und zu politischen und wirtschaftlichen Akteuren der Krise. Ziel ist es, zu untersuchen, wie wirtschaftliche Experten und Laien und – hinsichtlich wirtschaftlicher Entwicklung – optimistische und nicht optimistische Personen das Phänomen Wirtschaftskrise wahrnehmen und interpretieren und welche Rollen in diesem Zusammenhang einzelnen Akteuren zugesprochen werden. Zu diesem Zweck wurden freie Assoziationen zu den fünf Stimulusbegriffen „Finanz/Wirtschaftskrise“, „Regierung/Politik“, „Geldinstitute/Banken“, „ManagerInnen/UnternehmerInnen“ sowie „KonsumentInnen/VerbraucherInnen“ erhoben, die zu inhaltlichen Kategorien gruppiert und mittels Korrespondenzanalyse ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen Experten und Laien und optimistischen und nicht optimistischen Personen Unterschiede in den sozialen Repräsentationen zur Wirtschaftskrise bestehen. Experten assoziieren in Verbindung mit der Krise vermehrt komplexe und systemische Vorgänge, während Laien versuchen, Schuldige auszumachen und die Entwicklungen vor allem an einzelnen Personen und Unternehmen festmachen. Gegen Ende des Assoziationsprozesses zur Finanzkrise gehen die Nennungen bei allen Gruppen in Richtung sozial verknüpfter Inhalte in Form von Kategorien wie „Ungerechtigkeit“ oder „Soziale Probleme“. Die sozialen Repräsentationen zu den Akteuren sind abhängig von der sozialen Nähe der Untersuchungsteilnehmer zur jeweiligen, durch den Stimulus repräsentierten Gruppe. Dadurch sind Unterschiede zwischen Experten und Laien vor allem bei Banken und Managern zu beobachten. Aus diesem Grund wird auch „Regierung/Politik“ am negativsten bewertet, während „KonsumentInnen/ VerbraucherInnen“ in einer sehr passiven Rolle empfunden werden. Vor allem der Politik scheint eine zentrale Bedeutung für den Wiederaufbau von Vertrauen und Optimismus in der Wirtschaft zuzukommen. Nur wenn die Politik als vertrauenswürdig und wirtschaftskompetent wahrgenommen wird, kann sich auch Vertrauen in die Wirtschaft entwickeln. Ein wichtiger Punkt ist dabei eine gegenüber der Bevölkerung transparent kommunizierte ethisch-moralische Grundhaltung aller politischen Vertreter.
Abstract (eng)
The present study explores social representations of the economic crisis and the political and economic stakeholders of the crisis. It examines how economic experts and laypeople, and - in terms of economic development - optimistic and less optimistic people perceive and interpret the economic crisis and related economic and political actors. For this purpose, free associations to five stimulus words "financial/economic crisis", "government/politics", "financial institutions/banks", "managers/entrepreneurs" and "consumers/customers" were collected, combined into categories and evaluated through correspondence analysis. The results show differences in social representations of the economic crisis in all four groups. Experts see more complex and systemic events as causes, while laypeople seek to find culprits and in particular, blame individuals and corporations. Towards the end of the association process, social representations of the financial and economic crisis are linked towards a social context, given by such categories as „unfairness“ and „social problems“. The social representations of the actors are influenced by the social proximity to the group represented by the stimulus. Thus, differences between experts and laypeople can be observed, in particular concerning the social representations of banks and managers. For the same reason, government and politicians are rated most negatively, while consumers and customers are perceived in a passive role regarding the crisis. Results indicate that for restoring people's optimism and confidence in the economic system the public perception of government and politicians is crucial. Only if politicians are perceived as trustworthy and competent partners, confidence in the economy can be regained. Therefore, the transparent communication of ethical and moral attitudes of all political representatives is essential.
Keywords (eng)
financial crisiseconomic crisissocial representationsexperts and laypeoplecorrespondence analysis
Keywords (deu)
FinanzkriseWirtschaftskrisesoziale RepräsentationenExperten und LaienKorrespondenzanalyse
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1293685
Number of pages
136
Association (deu)