Abstract (deu)
Die Diagnose Mammakarzinom ist für jede Frau eine schreckliche Erfahrung. Die Krankheit hat Einfluss auf das soziale Umfeld der Frauen und erschüttert die Grundfesten der Betroffenen und erfasst sie in ihrer Gesamtheit. Die vorliegende Forschungsarbeit leistet einen spezifischen Beitrag für eine empathische Diagnosevermittlung beim Mammakarzinom.
Für diese Diplomarbeit wurde ein qualitativer Forschungsansatz gewählt. Ziel ist die ganzheitliche Darstellung der Betroffenenperspektive von Frauen mit einem Mammakarzinom. Aus diesem Grund wurde das narrative Interview angewendet. Die Fragestellung zielt auf die Erforschung des Erlebens der Diagnose beim Mammakarzinom ab. Es wurden acht Frauen interviewt, die zum Zeitpunkt der Befragung in den letzten sechs Monaten an einem Mammakarzinom erkrankt waren. Die offenen Fragen wurden in Anlehnung an die Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Dabei wurden die wesentlichen Inhalte der Interviews generalisiert und nach erneuter Reflexion in Kategorien zusammengefasst.
Die vorliegenden Ergebnisse sind dahingehend zu interpretieren, dass die Frauen durch ihre Vorahnung gewusst haben, dass sie Brustkrebs hatten. Die Art und Weise, wie die Diagnose übermittelt wurde, war für die Frauen von Bedeutung. Trotzdem war die Diagnose Brustkrebs ein Schock, jedoch keine Überraschung. Es bedurfte nicht vieler Worte, und die Frauen wussten bereits vor dem Diagnosevermittlungsgespräch, dass sie Krebs hatten. Die Familie, Freundin/Freund, Bekannte und die professionellen Helfer sind in den meisten Fällen eine große Hilfe. Sie spenden Trost und können Ängste lindern.
Bei der Diagnosevermittlung des Mammakarzinoms kann einiges falsch gemacht werden. Wenn die Diagnose nicht in einem geordneten Rahmen übermittelt wird, entstehen noch zusätzliche psychische Belastungen. Den professionellen Helfern muss bewusst sein, dass unterschiedliche Krankheitszeichen vorhanden sein können. Je nachdem, in welcher Phase sich die Erkrankung Mammakarzinom befindet, sind körperliche, psychische, soziale und biographische Symptome zu bemerken. Diese gilt es ernst zu nehmen und darauf zu reagieren.