You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1293926
Title (deu)
Französische Elemente in der mittelalterlichen Architektur der Normannen in Sizilien
Author
Anna Theiler
Advisor
Mario Schwarz
Assessor
Mario Schwarz
Abstract (deu)
Die Architektur des normannischen Siziliens ist gekennzeichnet von verschiedenen Merkmalen, die sie einerseits mit der normannischen Architektur Frankreichs und Englands verbindet, andererseits Elemente aufweist, deren Herkunft arabische Wurzeln besitzen. Die Beziehungen zum Norden wurden durch die Anwesenheit englischer Prälaten auf Sizilien sowie durch die Heirat Wilhelms II mit der englischen Prinzessin gefördert. Dadurch konnte es zu einem intensiveren Austausch in der Kunst und Kultur kommen, der sich an den Gebäuden auch im Dekor zeigt. Im Unterschied zu den frühnormannischen Bauten, die aufgrund der langen arabischen Herrschaft durch islamische Elemente geprägt sind, werden nun die typischen geometrischen Motive angewendet. Das repräsentativste Beispiel dafür ist die Kathedrale von Cefalù, die Roger II 1131 errichten ließ. Neben Zickzackmotiven, Sternen sowie den typisch nordischen Faltenkapitellen tritt das Motiv der Kreuzbögen in Erscheinung, dessen Herkunft bzw. Verbreitung in der Forschung noch nicht eindeutig geklärt ist. Vergleichsbeispiele sind in England zu suchen, da sizilianische Beispiele ausgeschlossen werden können. Eine weitere Besonderheit an den Gebäuden des normannischen Siziliens sind die Lavaintarsien, die auf der Insel erstmals an den Apsiden des Doms von Monreale und zeitgleichen Bauten in Palermo auftreten. Man geht davon aus, dass sie aus dem arabischen Raum über Spanien nach Kampanien gelangten und von dort nach Sizilien kamen. Das auf byzantinischen Einfluss zurückgehende farbige Mauerwerk sizilianischer Beispiele bestätigt im Vergleich mit kampanischen Gebäuden diese Hypothese. Beeinflusst von den Apsiden des Doms in Monreale verweist der kleinteilige und flache Dekor der Apsiden der normannischen Kathedrale von Palermo wieder auf arabische Elemente. Der plastische Dekor der Westfassade dagegen veranschaulicht eine Wende in der Architektur Siziliens. In der Folge entwickelt sich ein eigener Stil, der das gesamte 14. Jahrhundert prägen wird und unter dem Begriff „Architettura Chiaramonte“ bekannt ist. Ihr Kennzeichen sind die mit normannischen Motiven geschmückten Fenster und Portale. Es sind zahlreiche Bilder enthalten.
Keywords (deu)
NormannenArchitekturSizilienfranzösische ElementeBauornamentik
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1293926
rdau:P60550 (deu)
143 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
143
Members (1)
Title (deu)
Französische Elemente in der mittelalterlichen Architektur der Normannen in Sizilien
Author
Anna Theiler
Abstract (deu)
Die Architektur des normannischen Siziliens ist gekennzeichnet von verschiedenen Merkmalen, die sie einerseits mit der normannischen Architektur Frankreichs und Englands verbindet, andererseits Elemente aufweist, deren Herkunft arabische Wurzeln besitzen. Die Beziehungen zum Norden wurden durch die Anwesenheit englischer Prälaten auf Sizilien sowie durch die Heirat Wilhelms II mit der englischen Prinzessin gefördert. Dadurch konnte es zu einem intensiveren Austausch in der Kunst und Kultur kommen, der sich an den Gebäuden auch im Dekor zeigt. Im Unterschied zu den frühnormannischen Bauten, die aufgrund der langen arabischen Herrschaft durch islamische Elemente geprägt sind, werden nun die typischen geometrischen Motive angewendet. Das repräsentativste Beispiel dafür ist die Kathedrale von Cefalù, die Roger II 1131 errichten ließ. Neben Zickzackmotiven, Sternen sowie den typisch nordischen Faltenkapitellen tritt das Motiv der Kreuzbögen in Erscheinung, dessen Herkunft bzw. Verbreitung in der Forschung noch nicht eindeutig geklärt ist. Vergleichsbeispiele sind in England zu suchen, da sizilianische Beispiele ausgeschlossen werden können. Eine weitere Besonderheit an den Gebäuden des normannischen Siziliens sind die Lavaintarsien, die auf der Insel erstmals an den Apsiden des Doms von Monreale und zeitgleichen Bauten in Palermo auftreten. Man geht davon aus, dass sie aus dem arabischen Raum über Spanien nach Kampanien gelangten und von dort nach Sizilien kamen. Das auf byzantinischen Einfluss zurückgehende farbige Mauerwerk sizilianischer Beispiele bestätigt im Vergleich mit kampanischen Gebäuden diese Hypothese. Beeinflusst von den Apsiden des Doms in Monreale verweist der kleinteilige und flache Dekor der Apsiden der normannischen Kathedrale von Palermo wieder auf arabische Elemente. Der plastische Dekor der Westfassade dagegen veranschaulicht eine Wende in der Architektur Siziliens. In der Folge entwickelt sich ein eigener Stil, der das gesamte 14. Jahrhundert prägen wird und unter dem Begriff „Architettura Chiaramonte“ bekannt ist. Ihr Kennzeichen sind die mit normannischen Motiven geschmückten Fenster und Portale. Es sind zahlreiche Bilder enthalten.
Keywords (deu)
NormannenArchitekturSizilienfranzösische ElementeBauornamentik
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1293927
Number of pages
143