Abstract (deu)
In ihren Zielregionen, wie in Zentralamerika, ist die Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiger politischer, sozialer und ökonomischer Faktor. Einzelne Projekte können vor allem in ländlichen Regionen bedeutenden Einfluss auf das Zusammenleben der Menschen haben. Diese Projekte müssen immer bestimmte politische Zielvorgaben umsetzen und spezielle bürokratische Verfahren einhalten. Die vorliegende Dissertation untersucht die sozialen Auswirkungen dieser Vorgaben, Bürokratien und Technologien auf die interkulturelle Zusammenarbeit.
Basierend auf jahrelanger Feldforschung und teilnehmender Beobachtung werden mehrere Fallstudien im südlichen Zentralamerika untersucht von der Planung eines Staudammprojektes bis hin zur Frage, wie lokale KleinbäuerInnen und Indigene mit Umweltressourcen und der biologischen Vielfalt umgehen. In den Fallstudien werden die Organisationsprozesse jedes einzelnen Projektes analysiert. Dabei zeigt sich, dass sich alle Akteure – NGOs aus Geberorganisationen, ebenso wie UmweltaktivistInnen in Zielländern der EZA – an den Entwicklungsdiskurs anpassen müssen und gewisse Vorgaben erfüllen müssen, um an der Projektorganisation teilzunehmen. Dabei zeigt sich, dass die Entwicklungszusammenarbeit eine Kultur ist, die auf Handlungen und Vorstellungen aufbaut, die von allen Beteiligten erlernt werden müssen. Alle technologischen Mittel und Kulturtechniken, die dabei verwendet werden (angefangen bei der Verschriftlichung von Projektvorhaben bis hin zur Projektplanung) haben soziale Dimensionen und formen die Zusammenarbeit.