Abstract (deu)
Pflanzliche Peptide sind als Ausgangssubstanzen für die Arzneistoffentwicklung von großer Bedeu- tung. In der Pflanze selbst sind sie wichtige Bestandteile der Abwehr gegen Mikroorganismen und Herbivore, in der pharmazeutischen Forschung sind sie aufgrund ihrer antiviralen, anti-HIV und antibakteriellen Wirkung Hoffnungsträger für die Entwicklung neuer antibiotischer Arzneistoffe. Daher wurden zunächst 32 verschiedene Pflanzen und Flechten einem Screening auf Peptide un- terzogen, von denen Citrus aurantium ssp. aurantium, Lobaria scrobiculata und Lasallia pustulata zusätzlich zu dem in der Literatur als peptidhältig bekannten Sambucus nigra als peptidhältig iden- tifiziert werden konnten. Durch genauere Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die in Lobaria scrobiculata enthaltenen Peptide nicht cysteinhältig sind, und dass die in Citrus aurantium ssp. aurantium detektierten Peptide bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht näher beschrieben wur- den.
Die Analytik von Sambucus nigra, einer Pflanze, die nicht nur in der Volksmedizin relevant, son- dern auch von pharmazeutischem Interesse ist, baute auf den Ergebnissen der Arbeit von Birgit Semper (2012) auf. Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Sambucus nigra in Früchten, Blüten, Blättern und der Rinde cysteinhältige, lineare Peptide enthält, welche teilweise mit Hilfe der LC-MS sequenziert werden konnten. Diese ermittelten Teilsequenzen und auch die Methodenoptimierung die im Rahmen dieser Arbeit vorgenommen wurde, bilden einen guten Aus- gangspunkt für weiterführende Arbeiten zu diesem Thema.
Es wurden wertvolle Grundlagen für weitere Forschungen auf dem Gebiet der pflanzlichen Peptide, insbesondere in Bezug auf Sambucus nigra, geschaffen.