Abstract (deu)
Der Grundstein für das Wallraf-Richartz-Museum in Köln wurde 1953 gelegt, 1957 wurde der Bau eröffnet. Rudolf Schwarz erhielt den Auftrag für die Architektur. Es handelt sich um den ersten Museumsneubau nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Der Architekt konnte daher auf keine unmittelbaren Vorbilder zurückgreifen und stand vor der Aufgabe, eine geeignete Formensprache für seinen Museumsbau finden. Die vorliegende Arbeit untersucht im ersten Teil die Architektur in ihrer Bedeutung als Museumsbau für die Wallraf-Richartz-Sammlung. Anhand unterschiedlicher Aspekte, wie der Bedeutung der Sammlung für die Stadt Köln, der Standortsituation, sowie einer Analyse der Architektur, soll ein umfassender Eindruck des Museums vermittelt werden. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Materials Backstein für den Museumsbau untersucht und überprüft, inwiefern sich eine Tradition begründen lässt. Im zweiten Teil wird die Architektur mit anderen Museumsbauten in Bezug gesetzt, die im Zusammenhang mit dem Wallraf-Richartz-Museum relevant erscheinen. Es wird anhand von ausgewählten Vergleichsmuseen überprüft, welche Vorbilder Rudolf Schwarz für seinen Bau hatte, welche Formen und Ideen er woher übernahm und wie er diese in seinem Konzept kombinierte. Da sich das Wallraf-Richartz-Museum nur schwer kategorisieren lässt, wird die Position der Architektur über eine vergleichende Analyse vorgenommen. Diese erfolgt anhand von unterschiedlichen Aspekten, wie: dem Umgang mit Materialität, der Bauweise, dem Grundrisssystem, dem Beleuchtungskonzept, den Prinzipien der Ausstellungsräumlichkeiten und dem Umgang mit der topografischen Situation. Die Museumsarchitektur wird in einem weiteren Schritt auf historistische, traditionelle und moderne Tendenzen überprüfen. Die Ergebnisse führen schließlich zu einer stilistischen und architekturhistorischen Einordnung des Museumsbaus.