You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1294918
Title (deu)
Gesundheitsbezogene Maßnahmen im Bereich der Substanzabhängigkeit
Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstkonzept und Behandlungsmotivation im Rahmen von Quasi-Zwangsbehandlungen (Therapie statt Strafe)
Parallel title (eng)
Health related interventions and drug dependence - self-efficacy, self-concept and treatment motivation in the context of quasi-compulsory treatment
Author
Daniela Burtscher
Adviser
Ilse Kryspin-Exner
Assessor
Ilse Kryspin-Exner
Abstract (deu)

Ziel: Ziel der vorliegenden Studie ist es, an der Schnittstelle von Forensik und Abhängigkeit wesentliche Charakteristika substanzabhängiger Klienten, die ihre Behandlung auf Grund einer richterlichen Weisung zur stationären Therapie beginnen, zu erfassen. Die Ausprägung der Konstrukte Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstkonzept und Behandlungsmotivation im Rahmen von Quasi-Zwangsbehandlungen (Therapie statt Strafe) werden festgestellt und miteinander in Beziehung gesetzt.

Methode: Im Zuge einer quasiexperimentellen Querschnittuntersuchung im Sinne einer Zustandsanalyse konnten innerhalb eines 10-monatigen Erhebungszeitraumes 42 Teilnehmer im Rahmen der Vorbereitung auf die stationäre Behandlungsphase in Einzelgesprächen befragt werden. Nach einem Anamnesegespräch mittels eines halbstandardisierten Anamnesefragebogens kamen die Skala zur Erfassung der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE, Schwarzer & Jerusalem, 1999) sowie die Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN, Deusinger, 1986) zum Einsatz. Die Erfassung der Behandlungsmotivation erfolgte über die Veränderungsstadienskala (VSS, Heidenreich, Hoyer, & Fecht, 2001) und den Fragebogen zur Analyse Motivationaler Schemata (FAMOS, Grosse Holtforth & Grawe, 2002). Die daraus resultierenden Daten stellen die Basis für eine auf der vorliegenden Untersuchung aufbauenden Katamnesestudie dar.

Ergebnisse: Die Analyse der Ausprägung der einzelnen Konstrukte zeigt, dass die Teilnehmer über eine durchschnittliche Selbstwirksamkeitserwartung verfügen, sich allerdings mit einem signifikant negativeren Selbstkonzept beschreiben. Der Schwerpunkt der Veränderungsbereitschaft liegt auf dem Stadium der Absichtsbildung. Zudem besteht betreffend der motivationalen Schemata eine signifikante Orientierung an den Annäherungszielen. Im Hinblick auf die Beziehung der Konstrukte untereinander dienen die Veränderungsstadien der Absichtsbildung und der Handlung als Prädiktoren für die Selbstwirksamkeitserwartung, ebenso wie die Stadien der Absichtslosigkeit, Absichtsbildung und Handlung für das Selbstkonzept. Es wird außerdem eine positive Entwicklung der Veränderungsbereitschaft in Zusammenhang mit der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Selbstkonzept sichtbar. Mit der Orientierung an positiven Verstärkern scheint auch die Bereitschaft zur Veränderung des Problemverhaltens zu steigen. Schlussendlich konnte gezeigt werden, dass auch bei Personen mit einer Substanzabhängigkeit, die ihre Behandlung auf Grund delinquenter Handlungen unter Quasi-Zwang beginnen, eine positive Selbstwirksamkeitserwartung mit einem positiven Selbstkonzept einhergeht.

Abstract (eng)

Aim: The present study connects the fields of forensics and drug dependence and focuses on drug dependent offenders who start their treatment due to a judicial order to residential treatment. The study pursues the goal to collect data of their essential characteristics and assesses the extent of and the relationship between self-efficacy, self-concept and treatment motivation in the context of quasi-compulsory treatment.

Method: A cross-sectional study of the current state of 42 clients was conducted. They were interviewed during their preparation for residential therapy. The required information was gained by conducting anamneses and asking the clients to answer standardized questionnaires to examine self-efficacy (SWE, Schwarzer & Jerusalem, 1999) and self-concept (FSKN, Deusinger, 1986). Treatment motivation was assessed by questionnaires based on the theoretical background of the readiness to change (VSS, Heidenreich, Hoyer, & Fecht, 2001) and the motivational schemata (FAMOS, Grosse Holtforth & Grawe, 2002). The collection of this information provides the data base for a follow-up study.

Results: The analysis indicates that clients show an average degree of self-efficacy, but describe themselves having a significantly more negative self-concept than the general population. The most frequent stage of change clients belong to is the stage of contemplation. As far as the motivational schemata are concerned the analysis revealed a significant orientation towards positive environmental amplifiers. Regarding to the constructs’ relationship, the stages contemplation and action can be regarded as predictors for self-efficacy, just as well as the stages precontemplation, contemplation and action as predictors for the self-concept. Furthermore, there was found a positive correlation between the readiness to change and self-efficacy or self-concept. In addition to that, an increase of readiness to change seems to be connected with the orientation towards positive amplifiers. Finally, the results indicate that for drug dependent offenders a positive self-efficacy is accompanied by a positive self-concept.

Keywords (eng)
quasi-compulsory treatmentdrug dependenceforensicsself-efficacyself-concepttreatment motivation
Keywords (deu)
Therapie statt StrafeQuasi-ZwangsbehandlungSubstanzabhängigkeitForensikSelbstwirksamkeitserwartungSelbstkonzeptBehandlungsmotivation
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1294918
rdau:P60550 (deu)
174 S.
Number of pages
188
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Gesundheitsbezogene Maßnahmen im Bereich der Substanzabhängigkeit
Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstkonzept und Behandlungsmotivation im Rahmen von Quasi-Zwangsbehandlungen (Therapie statt Strafe)
Parallel title (eng)
Health related interventions and drug dependence - self-efficacy, self-concept and treatment motivation in the context of quasi-compulsory treatment
Author
Daniela Burtscher
Abstract (deu)

Ziel: Ziel der vorliegenden Studie ist es, an der Schnittstelle von Forensik und Abhängigkeit wesentliche Charakteristika substanzabhängiger Klienten, die ihre Behandlung auf Grund einer richterlichen Weisung zur stationären Therapie beginnen, zu erfassen. Die Ausprägung der Konstrukte Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstkonzept und Behandlungsmotivation im Rahmen von Quasi-Zwangsbehandlungen (Therapie statt Strafe) werden festgestellt und miteinander in Beziehung gesetzt.

Methode: Im Zuge einer quasiexperimentellen Querschnittuntersuchung im Sinne einer Zustandsanalyse konnten innerhalb eines 10-monatigen Erhebungszeitraumes 42 Teilnehmer im Rahmen der Vorbereitung auf die stationäre Behandlungsphase in Einzelgesprächen befragt werden. Nach einem Anamnesegespräch mittels eines halbstandardisierten Anamnesefragebogens kamen die Skala zur Erfassung der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE, Schwarzer & Jerusalem, 1999) sowie die Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN, Deusinger, 1986) zum Einsatz. Die Erfassung der Behandlungsmotivation erfolgte über die Veränderungsstadienskala (VSS, Heidenreich, Hoyer, & Fecht, 2001) und den Fragebogen zur Analyse Motivationaler Schemata (FAMOS, Grosse Holtforth & Grawe, 2002). Die daraus resultierenden Daten stellen die Basis für eine auf der vorliegenden Untersuchung aufbauenden Katamnesestudie dar.

Ergebnisse: Die Analyse der Ausprägung der einzelnen Konstrukte zeigt, dass die Teilnehmer über eine durchschnittliche Selbstwirksamkeitserwartung verfügen, sich allerdings mit einem signifikant negativeren Selbstkonzept beschreiben. Der Schwerpunkt der Veränderungsbereitschaft liegt auf dem Stadium der Absichtsbildung. Zudem besteht betreffend der motivationalen Schemata eine signifikante Orientierung an den Annäherungszielen. Im Hinblick auf die Beziehung der Konstrukte untereinander dienen die Veränderungsstadien der Absichtsbildung und der Handlung als Prädiktoren für die Selbstwirksamkeitserwartung, ebenso wie die Stadien der Absichtslosigkeit, Absichtsbildung und Handlung für das Selbstkonzept. Es wird außerdem eine positive Entwicklung der Veränderungsbereitschaft in Zusammenhang mit der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Selbstkonzept sichtbar. Mit der Orientierung an positiven Verstärkern scheint auch die Bereitschaft zur Veränderung des Problemverhaltens zu steigen. Schlussendlich konnte gezeigt werden, dass auch bei Personen mit einer Substanzabhängigkeit, die ihre Behandlung auf Grund delinquenter Handlungen unter Quasi-Zwang beginnen, eine positive Selbstwirksamkeitserwartung mit einem positiven Selbstkonzept einhergeht.

Abstract (eng)

Aim: The present study connects the fields of forensics and drug dependence and focuses on drug dependent offenders who start their treatment due to a judicial order to residential treatment. The study pursues the goal to collect data of their essential characteristics and assesses the extent of and the relationship between self-efficacy, self-concept and treatment motivation in the context of quasi-compulsory treatment.

Method: A cross-sectional study of the current state of 42 clients was conducted. They were interviewed during their preparation for residential therapy. The required information was gained by conducting anamneses and asking the clients to answer standardized questionnaires to examine self-efficacy (SWE, Schwarzer & Jerusalem, 1999) and self-concept (FSKN, Deusinger, 1986). Treatment motivation was assessed by questionnaires based on the theoretical background of the readiness to change (VSS, Heidenreich, Hoyer, & Fecht, 2001) and the motivational schemata (FAMOS, Grosse Holtforth & Grawe, 2002). The collection of this information provides the data base for a follow-up study.

Results: The analysis indicates that clients show an average degree of self-efficacy, but describe themselves having a significantly more negative self-concept than the general population. The most frequent stage of change clients belong to is the stage of contemplation. As far as the motivational schemata are concerned the analysis revealed a significant orientation towards positive environmental amplifiers. Regarding to the constructs’ relationship, the stages contemplation and action can be regarded as predictors for self-efficacy, just as well as the stages precontemplation, contemplation and action as predictors for the self-concept. Furthermore, there was found a positive correlation between the readiness to change and self-efficacy or self-concept. In addition to that, an increase of readiness to change seems to be connected with the orientation towards positive amplifiers. Finally, the results indicate that for drug dependent offenders a positive self-efficacy is accompanied by a positive self-concept.

Keywords (eng)
quasi-compulsory treatmentdrug dependenceforensicsself-efficacyself-concepttreatment motivation
Keywords (deu)
Therapie statt StrafeQuasi-ZwangsbehandlungSubstanzabhängigkeitForensikSelbstwirksamkeitserwartungSelbstkonzeptBehandlungsmotivation
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1294919
Number of pages
188
Association (deu)