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Title (deu)
Die Hl. Hildegard von Bingen und ihr medizinisches Werk "Causae et Curae"
eine Analyse ausgewählter Krankheitsbilder und deren vorgeschlagener Behandlungsmethoden
Author
Almut Theresa Stoiber
Advisor
Adelheid Krah
Assessor
Adelheid Krah
Abstract (deu)
In meiner Diplomarbeit befasse ich mich mit Hildegard von Bingen und ihrem naturheilkundlichen Werk, dem Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum. Dieses wurde bereits im 13.Jh. aufgeteilt in die beiden Schriften Liber compositae medicinae und Liber simplicis medicinae, später einfach Causae et Curae und Physica bezeichnet. Während CC sich hauptsächlich mit den Ursachen und Behandlungen der Krankheiten auseinandersetzt und dabei eine ausführliche Darstellung der Schöpfungsgeschichte mit einschließt, befasst sich Physica mit den verschiedenen Heilmitteln, die aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Ingredienzien bestehen können. Hildegard von Bingen war eine bedeutende Frau des 12.Jh. Sie verfasste zahlreiche Werke, hauptsächlich theologischer Natur, aber auch musikalischer und medizinischer. Durch ihre Vielschichtigkeit fasziniert sie bis in die heutige Zeit, vor allem da sie als Frau in einer männerdominierten Zeit nicht davor zurückschreckte aufzustehen und ihre Meinung kund zu tun. Sie behandelte hoch wissenschaftliche Fragestellungen und diskutierte in zahlreichen Briefen mit den Intellektuellen ihrer Zeit. Der Schwerpunkt meiner Arbeit ruht auf CC und den dort vorkommenden Krankheitsbildern zu den Augen, der Gicht und der Verdauung. Anhand der Analyse dieser Krankheiten in CC möchte ich herausfinden, ob Hildegard mit ihrer Medizin etwas Neues kreiert hat oder ob sie sich eng an bereits vorhandenes medizinisches Wissen hielt und auch woher sie ihre Kenntnisse besaß. Bevor ich zum Kern der Arbeit komme, gebe ich einen Überblick über Hildegards Leben in einer kurzen Biographie. Der zweite Punkt befasst sich mit der Geschichte der Medizin, mit ihren Ursprüngen im alten Griechenland und ihrer Weiterführung und Rezeption in der arabischen Welt, bis hin zur Medizin des Mittelalters. Danach befasse ich mich mit Hildegards Ansichten zur Entstehung der einzelnen Krankheiten und ihrer dazugehörigen Rezepte und vergleiche diese dann mit den heilkundigen Arbeiten einzelner Autoren der Antike und des Mittelalters. Namentlich Plinius dem Älteren und seiner Historia Naturalis, Konrad von Megenberg und seinem Buch der Natur und Odo von Meung mit dem Macer Floridus. Anhand meiner Bearbeitung ihrer Krankheitsbilder und der vorgeschlagenen Rezepte zur Behandlung dieser kam ich zu dem Schluss, dass Hildegard sich größtenteils an bereits vorhandenes medizinisches Wissen hält. So zeigen sich Parallelen, sowohl zu Plinius, als auch Konrad von Megenberg und Odo von Meung. Es gibt jedoch auch einige Abweichungen, so setzt sie Arzneien teilweise auch gegen andere Krankheiten ein, als die zuvor genannten Autoren und erschafft auch eigene Heilmittel, wie z.B. die Grünkraft (Viriditas). Diese ist sonst in keinem anderen heilkundigem Werk zu finden und spiegelt sehr gut Hildegards Weltbild wieder, das eng an die Schöpfung Gottes angelehnt ist und stets darauf hinweist, dass die Entscheidung über Leben und Tod bei diesem allein liegt und er sowohl Krankheiten, als auch Heilmittel kreiert hat. Eines dieser Mittel ist laut Hildegard eben diese Grünkraft, die Leben spendet und Fruchtbarkeit und Energie symbolisiert. Man kann also sagen, dass Hildegard mit ihren Werken CC und Physica eine allumfassende Heilkunde niedergeschrieben hat, die mit theologischen und anthropologischen Erkenntnissen gespickt ist und eine universelle Erklärung für die Geschehnisse rund um die Schöpfung Gottes, nämlich die Erde, den Menschen, Krankheit und Heilung beinhaltet. Als Quellen dienten mir vor allem Hildegard von Bingens Werke in deutscher Neuübersetzung von Frau Prof. Dr. Riha. Diese übersetzte sowohl CC, als auch Physica für die Abtei St. Hildegard in Eibingen neu. Im medizinischen Teil verwendete ich hauptsächlich die Werke von Herrn Prof. Dr. Schipperges, einem Medizinhistoriker. Dieser war führend in der Forschung rund um Hildegard und ihre Werke, besonders in Bezug auf ihr medizinisches Schaffen. Aber auch in der Medizin der arabischen Welt lieferte er wichtige Forschungsergebnisse.
Keywords (deu)
Die Medizin der Hildegard von Bingen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1295114
rdau:P60550 (deu)
139 S.
Number of pages
139
Members (1)
Title (deu)
Die Hl. Hildegard von Bingen und ihr medizinisches Werk "Causae et Curae"
eine Analyse ausgewählter Krankheitsbilder und deren vorgeschlagener Behandlungsmethoden
Author
Almut Theresa Stoiber
Abstract (deu)
In meiner Diplomarbeit befasse ich mich mit Hildegard von Bingen und ihrem naturheilkundlichen Werk, dem Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum. Dieses wurde bereits im 13.Jh. aufgeteilt in die beiden Schriften Liber compositae medicinae und Liber simplicis medicinae, später einfach Causae et Curae und Physica bezeichnet. Während CC sich hauptsächlich mit den Ursachen und Behandlungen der Krankheiten auseinandersetzt und dabei eine ausführliche Darstellung der Schöpfungsgeschichte mit einschließt, befasst sich Physica mit den verschiedenen Heilmitteln, die aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Ingredienzien bestehen können. Hildegard von Bingen war eine bedeutende Frau des 12.Jh. Sie verfasste zahlreiche Werke, hauptsächlich theologischer Natur, aber auch musikalischer und medizinischer. Durch ihre Vielschichtigkeit fasziniert sie bis in die heutige Zeit, vor allem da sie als Frau in einer männerdominierten Zeit nicht davor zurückschreckte aufzustehen und ihre Meinung kund zu tun. Sie behandelte hoch wissenschaftliche Fragestellungen und diskutierte in zahlreichen Briefen mit den Intellektuellen ihrer Zeit. Der Schwerpunkt meiner Arbeit ruht auf CC und den dort vorkommenden Krankheitsbildern zu den Augen, der Gicht und der Verdauung. Anhand der Analyse dieser Krankheiten in CC möchte ich herausfinden, ob Hildegard mit ihrer Medizin etwas Neues kreiert hat oder ob sie sich eng an bereits vorhandenes medizinisches Wissen hielt und auch woher sie ihre Kenntnisse besaß. Bevor ich zum Kern der Arbeit komme, gebe ich einen Überblick über Hildegards Leben in einer kurzen Biographie. Der zweite Punkt befasst sich mit der Geschichte der Medizin, mit ihren Ursprüngen im alten Griechenland und ihrer Weiterführung und Rezeption in der arabischen Welt, bis hin zur Medizin des Mittelalters. Danach befasse ich mich mit Hildegards Ansichten zur Entstehung der einzelnen Krankheiten und ihrer dazugehörigen Rezepte und vergleiche diese dann mit den heilkundigen Arbeiten einzelner Autoren der Antike und des Mittelalters. Namentlich Plinius dem Älteren und seiner Historia Naturalis, Konrad von Megenberg und seinem Buch der Natur und Odo von Meung mit dem Macer Floridus. Anhand meiner Bearbeitung ihrer Krankheitsbilder und der vorgeschlagenen Rezepte zur Behandlung dieser kam ich zu dem Schluss, dass Hildegard sich größtenteils an bereits vorhandenes medizinisches Wissen hält. So zeigen sich Parallelen, sowohl zu Plinius, als auch Konrad von Megenberg und Odo von Meung. Es gibt jedoch auch einige Abweichungen, so setzt sie Arzneien teilweise auch gegen andere Krankheiten ein, als die zuvor genannten Autoren und erschafft auch eigene Heilmittel, wie z.B. die Grünkraft (Viriditas). Diese ist sonst in keinem anderen heilkundigem Werk zu finden und spiegelt sehr gut Hildegards Weltbild wieder, das eng an die Schöpfung Gottes angelehnt ist und stets darauf hinweist, dass die Entscheidung über Leben und Tod bei diesem allein liegt und er sowohl Krankheiten, als auch Heilmittel kreiert hat. Eines dieser Mittel ist laut Hildegard eben diese Grünkraft, die Leben spendet und Fruchtbarkeit und Energie symbolisiert. Man kann also sagen, dass Hildegard mit ihren Werken CC und Physica eine allumfassende Heilkunde niedergeschrieben hat, die mit theologischen und anthropologischen Erkenntnissen gespickt ist und eine universelle Erklärung für die Geschehnisse rund um die Schöpfung Gottes, nämlich die Erde, den Menschen, Krankheit und Heilung beinhaltet. Als Quellen dienten mir vor allem Hildegard von Bingens Werke in deutscher Neuübersetzung von Frau Prof. Dr. Riha. Diese übersetzte sowohl CC, als auch Physica für die Abtei St. Hildegard in Eibingen neu. Im medizinischen Teil verwendete ich hauptsächlich die Werke von Herrn Prof. Dr. Schipperges, einem Medizinhistoriker. Dieser war führend in der Forschung rund um Hildegard und ihre Werke, besonders in Bezug auf ihr medizinisches Schaffen. Aber auch in der Medizin der arabischen Welt lieferte er wichtige Forschungsergebnisse.
Keywords (deu)
Die Medizin der Hildegard von Bingen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1295115
Number of pages
139