Thema dieser Diplomarbeit ist der Aufstieg und die Etablierung des türkischen Nationalismus unter dem Einfluss der İttihat ve Terakki Cemiyeti / İTC (Gesellschaft für Einheit und Fortschritt) in der Zweiten Verfassungsperiode 1908-1918 im Osmanischen Reich. Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Schilderung der politischen und gesellschaftlichen Situation bis zur Jungtürkischen Revolution 1908, die als Grundlage für die Entstehung der İTC gesehen werden kann. Hier ist vor allem die Situation der verschiedenen Religionsgemeinschaften des Osmanischen Reiches bis zum Beginn der Tanzimatperiode 1839, die Veränderungen im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert, die Reformperiode zwischen 1856 und 1876, an deren Ende im Osmanischen Reich eine Verfassung verkündet wurde, die Ära Abdülhamit II. (1876-1908), schließlich die Entstehung der İTC und die kurze Schilderung der Jungtürkischen Revolution von 1908, in deren Folge die Verfassung von 1876 wieder eingeführt und Abdülhamit II. entmachtet wurde, wichtig für den Aufstieg des türkischen Nationalismus. Die İTC, die auch unter der Bezeichnung Jungtürken bekannt ist, bestimmte die osmanische Politik zwischen 1908 und 1918. In dieser Zeit kam es im Osmanischen Reich zu tiefgreifenden Veränderungen. Zahlreiche Aufstände und Kriege hatten für das Osmanische Reich den Verlust großer Territorien in Europa, Afrika und im Nahen Osten zur Folge. Aufgrund dieser Verluste dominierte in dem vormals multiethnischen Osmanischen Reich das türkische Element. Turksprachige Intellektuelle aus dem Russischen Reich, die im Osmanischen Reich Zuflucht vor russischer Verfolgung fanden und in Kontakt mit osmanischen Intellektuellen traten, brachten die Idee des Pantürkismus in das Osmanische Reich. Nach der Jungtürkischen Revolution von 1908 wurden viele Organisationen und Zeitschriften eingerichtet und gegründet, in denen die İTC und einige ihrer bedeutenden Mitglieder großen Einfluss hatten, und in denen ein offener Diskurs über den türkischen Nationalismus stattfinden konnte. Einer dieser osmanischen Intellektuellen, nämlich Ziya Gökalp, der gleichzeitig ein Mitglied des Zentralkomitees der İTC war, definierte eine Theorie des türkischen Nationalismus, die nach 1923 einigen Einfluss auf die durchgeführten Reformen in der neuen Republik Türkei hatte. Die Organisationen und Personen, die aus der nach der osmanischen Niederlage im Ersten Weltkrieg aufgelösten İTC entsprangen, spielten eine sehr wichtige Rolle auch in der Zeit nach 1918 in der Türkei.
Thema dieser Diplomarbeit ist der Aufstieg und die Etablierung des türkischen Nationalismus unter dem Einfluss der İttihat ve Terakki Cemiyeti / İTC (Gesellschaft für Einheit und Fortschritt) in der Zweiten Verfassungsperiode 1908-1918 im Osmanischen Reich. Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Schilderung der politischen und gesellschaftlichen Situation bis zur Jungtürkischen Revolution 1908, die als Grundlage für die Entstehung der İTC gesehen werden kann. Hier ist vor allem die Situation der verschiedenen Religionsgemeinschaften des Osmanischen Reiches bis zum Beginn der Tanzimatperiode 1839, die Veränderungen im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert, die Reformperiode zwischen 1856 und 1876, an deren Ende im Osmanischen Reich eine Verfassung verkündet wurde, die Ära Abdülhamit II. (1876-1908), schließlich die Entstehung der İTC und die kurze Schilderung der Jungtürkischen Revolution von 1908, in deren Folge die Verfassung von 1876 wieder eingeführt und Abdülhamit II. entmachtet wurde, wichtig für den Aufstieg des türkischen Nationalismus. Die İTC, die auch unter der Bezeichnung Jungtürken bekannt ist, bestimmte die osmanische Politik zwischen 1908 und 1918. In dieser Zeit kam es im Osmanischen Reich zu tiefgreifenden Veränderungen. Zahlreiche Aufstände und Kriege hatten für das Osmanische Reich den Verlust großer Territorien in Europa, Afrika und im Nahen Osten zur Folge. Aufgrund dieser Verluste dominierte in dem vormals multiethnischen Osmanischen Reich das türkische Element. Turksprachige Intellektuelle aus dem Russischen Reich, die im Osmanischen Reich Zuflucht vor russischer Verfolgung fanden und in Kontakt mit osmanischen Intellektuellen traten, brachten die Idee des Pantürkismus in das Osmanische Reich. Nach der Jungtürkischen Revolution von 1908 wurden viele Organisationen und Zeitschriften eingerichtet und gegründet, in denen die İTC und einige ihrer bedeutenden Mitglieder großen Einfluss hatten, und in denen ein offener Diskurs über den türkischen Nationalismus stattfinden konnte. Einer dieser osmanischen Intellektuellen, nämlich Ziya Gökalp, der gleichzeitig ein Mitglied des Zentralkomitees der İTC war, definierte eine Theorie des türkischen Nationalismus, die nach 1923 einigen Einfluss auf die durchgeführten Reformen in der neuen Republik Türkei hatte. Die Organisationen und Personen, die aus der nach der osmanischen Niederlage im Ersten Weltkrieg aufgelösten İTC entsprangen, spielten eine sehr wichtige Rolle auch in der Zeit nach 1918 in der Türkei.