Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Darstellung des Ritters und der an ihm geübten Kritik in geistlich-didaktischen Dichtungen des 12. bis 15. Jahrhunderts. Gemeinsam ist diesen Dichtungen die Reflexion der mittelalterlichen Gesellschaft anhand von hierarchischen Ständereihen als strukturstiftende Elemente. Ausgehend von überblickshaften Betrachtungen des mehrdeutigen Begriffs „Ritter“ und des Ständegedankens werden die vier Dichtungen – Heinrichs „von Melk“ „Von des todes gehugde“, „Buch der Rügen“, das „Schachzabelbuch“ Konrads von Ammenhausen und „Des Teufels Netz“ – eingehend auf Präsentation und Begründung der ritterlichen Standespflichten sowie der Kritik am Rittertum untersucht. Darauf folgen vergleichende Überlegungen zu den Ständekonzepten der Dichtungen sowie eine Zusammenstellung der Anforderungen und Pflichten und der Kritikpunkte. Den Abschluss bildet die Analyse zweier dieser Kritikpunkte unter Einbeziehung hofkritischen Schrifttums sowie anderer Bereiche moraldidaktischer Literatur.