Sportveranstaltungen, insbesondere im Fußball und im alpinen Skisport, lösen in der österreichischen Bevölkerung Emotionen aus und erfreuen sich hoher Wertschätzung. Aus Ergebnissen bei internationalen Wettkämpfen werden durch die Medien nationalen Anliegen gemacht und diese können die Stimmung innerhalb der Bevölkerung beeinflussen. In dieser Arbeit wurde die Wirkung von Sportevents, anhand der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 und Olympia 1956, auf die Festigung eines Österreichbewusstseins untersucht. Den historischen Hintergrund bildete die Nachkriegszeit von 1945-1956. Mithilfe einer Massenmedienanalyse sollte untersucht werden, welchen Einfluss diese Veranstaltungen hatten, ob es eine politische Instrumentalisierung gegeben hat und welcher Event eine größere Rolle in der Festigung der nationalen Zugehörigkeit spielte. Als Untersuchungsmaterial wurden die Parteizeitungen der SPÖ, die „Arbeiterzeitung“ und der ÖVP, das „Kleine Volksblatt“ gewählt, weil sie in diesem Zeitraum die größten Auflagezahlen hatten.
Die Untersuchung lies darauf schließen, dass beide Veranstaltungen für politische Zwecke genutzt wurden. Es gab in der Berichterstattung jedoch wenig nationalistische Verwerfungen oder abwertende Bemerkungen gegenüber anderen Nationen. Es wurde Respekt vor den Leistungen der anderen Nationen gezeigt, der faire sportliche Wettkampf dominierte das Mediengeschehen und somit wurden Zeichen zur Völkerverständigung gesetzt.
Die positiven Ergebnisse der Veranstaltungen wurden gezielt genutzt, um der Welt zu zeigen, dass Österreich ein autonomer und lebensfähiger Staat war. Die Leistungen wurden nationalisiert, bildeten somit ein verbindendes Element in der Bevölkerung und waren eine Basis für das entstehende „Wir-Bewusstsein“ in der Bevölkerung.
Im Vergleich der beiden Wettkämpfe zeigte sich, dass während Olympia mehr identitätsstiftende Attribute eingesetzt wurden m Untersuchungszeitraum der WM, was sicherlich auch auf die Rahmenbedingungen (Staasvertag..) zurückzuführen war.
Die Sportberichterstattung in den beiden Parteizeitungen offenbarte Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Die klar österreichisch nationale Ausrichtung der ÖVP wurde deutlich, indem sie mehr Wert auf die Sportberichterstattung legte und versuchte die Leistungen zu nationalisieren. Die SPÖ hatte in der Arbeiterzeitung auch identitätsstiftende Attribute verwendet, aber die Intentionen der beiden Parteien waren unterschiedlich. In der Sportberichterstattung der Arbeiterzeitung war eine antikommunistische und gegenüber der Eigenstaatlichkeit von Österreich kritische Haltung erkennbar.
Sports, in particular football and skiing, evoke reactions and emotions in the Austrian population. Elite sport can stimulate national pride und can lead to national segregation. This thesis focuses on the influence of the big sport-events football World-cup 1954 and Olympia 1956 on the development of the Austrian-consciousness after the Second World War, between 1945 and 1956. The purpose was to find out, if these unique events in Austrian sports-history were used to influence and manipulate the population. To measure the influence of these events the political-papers of the SPÖ and ÖVP (Arbeiterzeitung, Kleines Volksblatt) were analyzed. The analysis showed that both events were used for political aims. The successes were nationalized and represented a connecting element in the Austrian population. For the ruling political-parties, SPÖ and ÖVP, the nation-building was the main task. International success in sports was used to increase national pride and to show the population that Austria was a survivable and independent nation in post-war. The media preferred Olympia 1956 to the World-Cup to strengthen the Austrian identity. The results suggest that SPÖ and ÖVP had different goals. International sport-events can also show negative aspects of patriotism, but the results lead to the conclusion that the sport competition was more important than nationalistic and jingoistic messages.
Sportveranstaltungen, insbesondere im Fußball und im alpinen Skisport, lösen in der österreichischen Bevölkerung Emotionen aus und erfreuen sich hoher Wertschätzung. Aus Ergebnissen bei internationalen Wettkämpfen werden durch die Medien nationalen Anliegen gemacht und diese können die Stimmung innerhalb der Bevölkerung beeinflussen. In dieser Arbeit wurde die Wirkung von Sportevents, anhand der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 und Olympia 1956, auf die Festigung eines Österreichbewusstseins untersucht. Den historischen Hintergrund bildete die Nachkriegszeit von 1945-1956. Mithilfe einer Massenmedienanalyse sollte untersucht werden, welchen Einfluss diese Veranstaltungen hatten, ob es eine politische Instrumentalisierung gegeben hat und welcher Event eine größere Rolle in der Festigung der nationalen Zugehörigkeit spielte. Als Untersuchungsmaterial wurden die Parteizeitungen der SPÖ, die „Arbeiterzeitung“ und der ÖVP, das „Kleine Volksblatt“ gewählt, weil sie in diesem Zeitraum die größten Auflagezahlen hatten.
Die Untersuchung lies darauf schließen, dass beide Veranstaltungen für politische Zwecke genutzt wurden. Es gab in der Berichterstattung jedoch wenig nationalistische Verwerfungen oder abwertende Bemerkungen gegenüber anderen Nationen. Es wurde Respekt vor den Leistungen der anderen Nationen gezeigt, der faire sportliche Wettkampf dominierte das Mediengeschehen und somit wurden Zeichen zur Völkerverständigung gesetzt.
Die positiven Ergebnisse der Veranstaltungen wurden gezielt genutzt, um der Welt zu zeigen, dass Österreich ein autonomer und lebensfähiger Staat war. Die Leistungen wurden nationalisiert, bildeten somit ein verbindendes Element in der Bevölkerung und waren eine Basis für das entstehende „Wir-Bewusstsein“ in der Bevölkerung.
Im Vergleich der beiden Wettkämpfe zeigte sich, dass während Olympia mehr identitätsstiftende Attribute eingesetzt wurden m Untersuchungszeitraum der WM, was sicherlich auch auf die Rahmenbedingungen (Staasvertag..) zurückzuführen war.
Die Sportberichterstattung in den beiden Parteizeitungen offenbarte Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Die klar österreichisch nationale Ausrichtung der ÖVP wurde deutlich, indem sie mehr Wert auf die Sportberichterstattung legte und versuchte die Leistungen zu nationalisieren. Die SPÖ hatte in der Arbeiterzeitung auch identitätsstiftende Attribute verwendet, aber die Intentionen der beiden Parteien waren unterschiedlich. In der Sportberichterstattung der Arbeiterzeitung war eine antikommunistische und gegenüber der Eigenstaatlichkeit von Österreich kritische Haltung erkennbar.
Sports, in particular football and skiing, evoke reactions and emotions in the Austrian population. Elite sport can stimulate national pride und can lead to national segregation. This thesis focuses on the influence of the big sport-events football World-cup 1954 and Olympia 1956 on the development of the Austrian-consciousness after the Second World War, between 1945 and 1956. The purpose was to find out, if these unique events in Austrian sports-history were used to influence and manipulate the population. To measure the influence of these events the political-papers of the SPÖ and ÖVP (Arbeiterzeitung, Kleines Volksblatt) were analyzed. The analysis showed that both events were used for political aims. The successes were nationalized and represented a connecting element in the Austrian population. For the ruling political-parties, SPÖ and ÖVP, the nation-building was the main task. International success in sports was used to increase national pride and to show the population that Austria was a survivable and independent nation in post-war. The media preferred Olympia 1956 to the World-Cup to strengthen the Austrian identity. The results suggest that SPÖ and ÖVP had different goals. International sport-events can also show negative aspects of patriotism, but the results lead to the conclusion that the sport competition was more important than nationalistic and jingoistic messages.