Abstract (deu)
Das 20. Jahrhundert spielt in der demographischen Entwicklung der Erde eine be-sondere Rolle. Es ist das Jahrhundert mit dem stärksten Wachstum in der Mensch-heitsgeschichte. Mitte der zwanziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts lebten 2 Milliarden Menschen auf der Erde, um die Jahrhundertwende waren es schon mehr als sechs Milliarden. Gegenwärtig beträgt die Bevölkerung der Erde rund 7 Milliarden Menschen. Im Untersuchungszeitraum zwischen 1950 und 2010 verteilt sich das Bevölkerungswachstum ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Länder. Noch bis in die 1970er Jahre hinein weisen auch die Industrieländer ein Bevölkerungswachstum auf, das auf einen Geburtenüberschuss zurück zuführen ist. In den folgenden Dekaden verteilt sich fast das ganze Bevölkerungswachstum auf die Entwicklungs- und Schwellenländer. In fast allen Ländern der Erde steigt die Lebenserwartung während die Geburtenraten sinken. Dieser Prozess beeinflusst maßgeblich die Altersstruktur der Erdbevölkerung und wird zu weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen führen. In den Industrieländern ist diese Entwicklung schon deutlich zu spüren. Bei fast jeder Debatte über Pensionen oder Kinderbetreuung kommt sie Entwicklung zur Sprache. Schwellen- und Entwicklungsländer weisen hingegen noch eine deutlich jüngere Altersstruktur auf. Der Anteil der über 60 jährigen stieg von 1950 bis 2010 von acht auf elf Prozent und wird in den kommenden Jahren noch weiter steigen. Durch Migration versuchen die meisten industrialisierten Länder die geringen Geburtenzahlen auszugleichen.