Title (deu)
Die Versorgungshäuser in der Wiener Kommunalpolitik (Gemeinderat, Gemeindeverwaltung 1848 - 1900)
Author
Sylvia Friedl
Advisor
Martin Scheutz
Assessor
Martin Scheutz
Abstract (deu)
Als Thema der Diplomarbeit wurden die Versorgungshäuser der Stadt Wien gewählt und damit ein Kapitel der Armenfürsorge in der Wiener Kommunalpolitik erforscht. Damit wurden die nicht-bürgerlichen Versorgungshäuser in Wien Alserbach, Währingergasse, Langenkeller, Liesing und den außerhalb von Wien gelegenen Häuser Ybbs an der Donau, St. Andrä an der Traisen und Mauerbach erfasst. Wichtiges Quellenmaterial ergab sich in den Protokollen der Sitzungen des Gemeinderates einschließlich seiner Sektionen und Kommissionen sowie in den Administrationsberichten der Bürgermeister und dem einschlägigen Aktenmaterial des Wiener Magistrats. Die Auswertung dieser Quellen erwies eine oft intensive, auch kontroversielle Diskussion der brennenden Frage einer Verbesserung der Armenpflege, zeigte aber auch eine weitgehend zögerliche Haltung hinsichtlich praktischer Maßnahmen zur Verbesserung der vielfach desolaten Situation in den Häusern. Wirtschaftskrisen und Folgen der industriellen Revolution führten zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten. Daraus erwuchs ein gesteigerter Zuzug in die Versorgungshäuser, in denen Maßnahmen zur besseren Nutzung der Kapazitäten getroffen werden mussten. Einigermaßen erwerbsfähige Pfründner wurden wieder entlassen. Die von den Verwaltern geforderte Differenzierung der Anstaltsinsassen (geistig Behinderte, Alkoholiker) zur Abhilfe des permanenten Platzmangels konnten in dem behandelten Zeitraum nur zum Teil verwirklicht werden. In den Versorgungshäusern selbst wurde weitgehende Autarkie angestrebt, der Alltag war streng reglementiert, Disziplinarmaßnahmen wurden häufig ergriffen. Lange Zeit konnten nur geringfügige Verbesserungen in den vielfach skandalösen baulichen Zuständen der Häuser durchgeführt werden. Nur allmählich wurden Neubauten in Angriff genommen, zuerst in Ybbs, dann in Wien, Alserbach, schließlich am Beginn des 20. Jahrhunderts in Wien Lainz. Als Schlussfolgerung zeigt sich, dass die Kommunalpolitik erst relativ spät Reformen in die Praxis umsetzte.
Keywords (deu)
Wiener GemeinderatKommunalpolitikVersorgungshäuserAltersversorgungArmutFürsorgeVersorgungsfondsPfründner
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
173 S. : Ill.
Number of pages
175
Association (deu)
Title (deu)
Die Versorgungshäuser in der Wiener Kommunalpolitik (Gemeinderat, Gemeindeverwaltung 1848 - 1900)
Author
Sylvia Friedl
Abstract (deu)
Als Thema der Diplomarbeit wurden die Versorgungshäuser der Stadt Wien gewählt und damit ein Kapitel der Armenfürsorge in der Wiener Kommunalpolitik erforscht. Damit wurden die nicht-bürgerlichen Versorgungshäuser in Wien Alserbach, Währingergasse, Langenkeller, Liesing und den außerhalb von Wien gelegenen Häuser Ybbs an der Donau, St. Andrä an der Traisen und Mauerbach erfasst. Wichtiges Quellenmaterial ergab sich in den Protokollen der Sitzungen des Gemeinderates einschließlich seiner Sektionen und Kommissionen sowie in den Administrationsberichten der Bürgermeister und dem einschlägigen Aktenmaterial des Wiener Magistrats. Die Auswertung dieser Quellen erwies eine oft intensive, auch kontroversielle Diskussion der brennenden Frage einer Verbesserung der Armenpflege, zeigte aber auch eine weitgehend zögerliche Haltung hinsichtlich praktischer Maßnahmen zur Verbesserung der vielfach desolaten Situation in den Häusern. Wirtschaftskrisen und Folgen der industriellen Revolution führten zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten. Daraus erwuchs ein gesteigerter Zuzug in die Versorgungshäuser, in denen Maßnahmen zur besseren Nutzung der Kapazitäten getroffen werden mussten. Einigermaßen erwerbsfähige Pfründner wurden wieder entlassen. Die von den Verwaltern geforderte Differenzierung der Anstaltsinsassen (geistig Behinderte, Alkoholiker) zur Abhilfe des permanenten Platzmangels konnten in dem behandelten Zeitraum nur zum Teil verwirklicht werden. In den Versorgungshäusern selbst wurde weitgehende Autarkie angestrebt, der Alltag war streng reglementiert, Disziplinarmaßnahmen wurden häufig ergriffen. Lange Zeit konnten nur geringfügige Verbesserungen in den vielfach skandalösen baulichen Zuständen der Häuser durchgeführt werden. Nur allmählich wurden Neubauten in Angriff genommen, zuerst in Ybbs, dann in Wien, Alserbach, schließlich am Beginn des 20. Jahrhunderts in Wien Lainz. Als Schlussfolgerung zeigt sich, dass die Kommunalpolitik erst relativ spät Reformen in die Praxis umsetzte.
Keywords (deu)
Wiener GemeinderatKommunalpolitikVersorgungshäuserAltersversorgungArmutFürsorgeVersorgungsfondsPfründner
Subject (deu)
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Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
175
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