Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit behandelt die intermediale Beziehung zwischen dem Film als darstellendes und der Fotografie als dargestelltes Medium, wobei Eigenschaften der Fotografie in den Film transponiert werden. Am konkreten Beispiel der Kriegsfotografie im englischsprachigen Vietnamkriegsfilmgenre werden die dabei in den Film übersetzten medialen Konventionen bestimmt und in einen historisch-philosophischen Kontext gesetzt.
Als Grundlage für diese Analyse dient zunächst ein Abriss der eng verknüpften gemeinsamen Entstehungsgeschichten der modernen Kriegsführung ab Ende des 19. Jahrhunderts und der Fotografie, die sich vielfach überschneiden beziehungsweise voneinander profitieren. Ebenso sind in diesem Zusammenhang die oftmals proklamierte metaphorische Verbindung zwischen Fotoapparat und Waffe sowie die Gleichsetzung eines fotografischen Akts mit Aggression zu erwähnen. Anschließend werden das Genre des Vietnamkriegsfilms sowie dessen Subgenres definiert, bevor Eigenschaften der in dieser Filmgattung dargestellten Fotografinnen- und Fotografenfiguren Erwähnung finden. Ebenso sind der Begriff Intermedialität selbst sowie die tatsächlichen Implikationen dieser Medienbeziehung in Bezug auf die Darstellung der Fotografie im Film ein zentrales Thema der Arbeit.
Zuletzt werden diese theoretischen Überlegungen an drei Filmbeispielen in die Praxis umgesetzt. Dazu wurden die (Vietnam-)Kriegsfotografiefilme Apocalypse Now / Apocalypse Now Redux (Francis Ford Coppola 1979 / 2001), The Killing Fields (Schreiendes Land, Roland Joffé 1984) und Full Metal Jacket (Stanley Kubrick 1987) gewählt, da in diesen wesentliche Figuren den Beruf der Kriegsfotografin beziehungsweise des Kriegsfotografen ausüben.