Der § 44 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) ermöglicht PflegehelferInnen eine verkürzte Ausbildung zum Diplom. Während diesem zweiten Bildungsweg (ZBW) erleben die Auszubildenden aus der Hauskrankenpflege eine Fülle von Belastungen, die zu bewältigen sind. Diese Studie stellt anhand von qualitativen Interviews nach Witzel und durch die Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring die ausbildungsbedingten Belastungen und deren Bewältigung von Auszubildenden aus dem Bereich der Hauskrankenpflege am zweiten Bildungsweg in einem Kategoriesystem dar.
Die Ergebnisse zeigen, dass die im ZBW Auszubildenden die meisten Belastungen bezüglich der theoretischen Ausbildung angeben. Dabei konnte das Vorwissen der Auszubildenden zu einer, für die verkürzte Ausbildung spezifischen Belastungen werden, da es dieses mit den neuen Informationen zu vereinbaren galt. Im Praktikum erfuhren die SchülerInnen spezifische Belastungen durch ihre Berufserfahrung, wegen welcher sie eher einen Hilfskraftstatus als SchülerInnen Status hatten. Der Privat- und Familienbereich der Aufzuschulenden war von Zeitmangel eingeschränkt. In finanzieller Hinsicht wurden die ehemaligen PflegehelferInnen mit ihren geringen Einkommen und ausbildungsbedingten Ausgaben belastet. Es wurde belastungsspezifische Bewältigung betrieben, die im Zusammenhang mit der Theorieausbildung meist problemorientiert und im Praktikum jedoch meist emotionsorientiert war. Die Bewältigungsmöglichkeiten von Belastungen für den Privatbereich waren durch den Zeitmangel stark eingeschränkt. Im finanziellen Bereich bewirkte die Bewältigung durch Nebenjobs eine Verschiebung der Belastungen in den Privatbereich. Die Unterstützung innerhalb des Ausbildungssystems war eher auf spezifische Probleme der Ausbildung bezogen, während die außerhalb des Ausbildungssystems häufiger unspezifisch im Sinne von emotionaler Unterstützung erfolgte. Diese Arbeit hat gezeigt, dass die Belastungsphänomene von im ZBW Auszubildenden aus der Hauskrankenpflege in Wien viel mit den in der internationalen Literatur beschriebenen Sachverhalten gemeinsam haben, aber durch ihre spezielle Charakteristik trotzdem eine Besonderheit darstellen.
Paragraph 44 of the Austrian Health and Nursing law (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz - GuKG) allows nursing assistants (PflegehelferInnen) to obtain a diploma during a shortened study period. In the course of second chance education, students are exposed to various forms of stress, which they have to cope with This thesis discusses the specific forms of stress experienced by second-chance nursing students from the home care nursing sector and their corresponding copying strategies. Specifically, it uses qualitative interviews according to Witzel besides Mayrings content analysis, and presents the results in a category system.
Results show that the students identify the theoretical part of the education as the most stressful one. In particular, the prior knowledge of the students could become a stressor specific to the shortened study period, because they had to recombine it with new information. During practical placement pupils experienced specific stress due to their former professional experience, because they had rather helper-status than student status. The students’ private and family life was limited by lack of time. Low income and education-induced expenses constituted additional stressors. The students developed coping strategies: with regard to theoretical education, these were mostly problem oriented, while, with regard to practical work placement, they were mostly emotion oriented. The coping strategies for dealing with private stress were strongly limited by the lack of time. Trying to deal with financial problems by taking on additional jobs often caused to shift stress from the financial into the private domain. Support within the educational system was rather limited to specific problems related to the courses, while support from outside the educational system was more often unspecific and emotional. This thesis shows that stress exposure and coping strategies of second chance students from the home care nursing sector in Vienna have much in common with those described in the international literature, but in part also exhibit very specific characteristics.
Der § 44 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) ermöglicht PflegehelferInnen eine verkürzte Ausbildung zum Diplom. Während diesem zweiten Bildungsweg (ZBW) erleben die Auszubildenden aus der Hauskrankenpflege eine Fülle von Belastungen, die zu bewältigen sind. Diese Studie stellt anhand von qualitativen Interviews nach Witzel und durch die Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring die ausbildungsbedingten Belastungen und deren Bewältigung von Auszubildenden aus dem Bereich der Hauskrankenpflege am zweiten Bildungsweg in einem Kategoriesystem dar.
Die Ergebnisse zeigen, dass die im ZBW Auszubildenden die meisten Belastungen bezüglich der theoretischen Ausbildung angeben. Dabei konnte das Vorwissen der Auszubildenden zu einer, für die verkürzte Ausbildung spezifischen Belastungen werden, da es dieses mit den neuen Informationen zu vereinbaren galt. Im Praktikum erfuhren die SchülerInnen spezifische Belastungen durch ihre Berufserfahrung, wegen welcher sie eher einen Hilfskraftstatus als SchülerInnen Status hatten. Der Privat- und Familienbereich der Aufzuschulenden war von Zeitmangel eingeschränkt. In finanzieller Hinsicht wurden die ehemaligen PflegehelferInnen mit ihren geringen Einkommen und ausbildungsbedingten Ausgaben belastet. Es wurde belastungsspezifische Bewältigung betrieben, die im Zusammenhang mit der Theorieausbildung meist problemorientiert und im Praktikum jedoch meist emotionsorientiert war. Die Bewältigungsmöglichkeiten von Belastungen für den Privatbereich waren durch den Zeitmangel stark eingeschränkt. Im finanziellen Bereich bewirkte die Bewältigung durch Nebenjobs eine Verschiebung der Belastungen in den Privatbereich. Die Unterstützung innerhalb des Ausbildungssystems war eher auf spezifische Probleme der Ausbildung bezogen, während die außerhalb des Ausbildungssystems häufiger unspezifisch im Sinne von emotionaler Unterstützung erfolgte. Diese Arbeit hat gezeigt, dass die Belastungsphänomene von im ZBW Auszubildenden aus der Hauskrankenpflege in Wien viel mit den in der internationalen Literatur beschriebenen Sachverhalten gemeinsam haben, aber durch ihre spezielle Charakteristik trotzdem eine Besonderheit darstellen.
Paragraph 44 of the Austrian Health and Nursing law (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz - GuKG) allows nursing assistants (PflegehelferInnen) to obtain a diploma during a shortened study period. In the course of second chance education, students are exposed to various forms of stress, which they have to cope with This thesis discusses the specific forms of stress experienced by second-chance nursing students from the home care nursing sector and their corresponding copying strategies. Specifically, it uses qualitative interviews according to Witzel besides Mayrings content analysis, and presents the results in a category system.
Results show that the students identify the theoretical part of the education as the most stressful one. In particular, the prior knowledge of the students could become a stressor specific to the shortened study period, because they had to recombine it with new information. During practical placement pupils experienced specific stress due to their former professional experience, because they had rather helper-status than student status. The students’ private and family life was limited by lack of time. Low income and education-induced expenses constituted additional stressors. The students developed coping strategies: with regard to theoretical education, these were mostly problem oriented, while, with regard to practical work placement, they were mostly emotion oriented. The coping strategies for dealing with private stress were strongly limited by the lack of time. Trying to deal with financial problems by taking on additional jobs often caused to shift stress from the financial into the private domain. Support within the educational system was rather limited to specific problems related to the courses, while support from outside the educational system was more often unspecific and emotional. This thesis shows that stress exposure and coping strategies of second chance students from the home care nursing sector in Vienna have much in common with those described in the international literature, but in part also exhibit very specific characteristics.