Ausgehend von einer wissenschaftlichen Analysekategorie hat sich Kultur nun zu einem alltäglichen Begriff entwickelt. Während Kultur- und Sozialanthropolog_innen spätestens seit Abu Lhughod vor allem über die Abschaffung oder Neukonzipierung dieses Begriffs diskutieren, ist Kultur bzw. sind Kulturen für interkulturelle Trainer_innen der selbstverständliche Kern ihrer Trainings. Aus anthropologischer Perspektive ergeben sich dabei zwei Probleme; zum einen die häufige Gleichsetzung von Kultur, Nationalstaat und Zivilisation, und zum anderen die unterschiedlichen und häufig komplementären Anforderungen aus Theorie und Praxis. Auf Basis der forschungsleitenden Fragestellung, wie Kultur in interkulturellen Trainings verwendet wird, sollen die – in den interkulturellen Trainings – teilnehmend beobachteten Verständnisweisen von Kultur mit kultur- und sozialanthropologischen Kulturkonzepten in Verbindung gebracht werden. Als weitere Diskussionsquelle dienen die Transkripte der teilstandardisierten Interviews, sowie die zahlreichen Trainingsunterlagen. Insgesamt konnten durch die theoretische Einbettung der beobachteten Trainingsinhalte 14 Punkte herausgearbeitet werden, die im Widerspruch zur aktuellen Herangehensweise in der Kultur- und Sozialanthropologie stehen. So wird in den interkulturellen Trainings durch das Festhalten an kulturellen Differenzen, Kultur als abgeschlossene Entität festgeschrieben. Des Weiteren ergab die Diskussion der dichotomen Vergleichsmodelle eine inhärente Wertung der als neutral gedachten Vergleichskategorien. Denn ebendiese Vergleichsmodelle berücksichtigen weder multikulturelle Gesellschaften noch transnationale Prozesse in Ihrer Analyse.
Ausgehend von einer wissenschaftlichen Analysekategorie hat sich Kultur nun zu einem alltäglichen Begriff entwickelt. Während Kultur- und Sozialanthropolog_innen spätestens seit Abu Lhughod vor allem über die Abschaffung oder Neukonzipierung dieses Begriffs diskutieren, ist Kultur bzw. sind Kulturen für interkulturelle Trainer_innen der selbstverständliche Kern ihrer Trainings. Aus anthropologischer Perspektive ergeben sich dabei zwei Probleme; zum einen die häufige Gleichsetzung von Kultur, Nationalstaat und Zivilisation, und zum anderen die unterschiedlichen und häufig komplementären Anforderungen aus Theorie und Praxis. Auf Basis der forschungsleitenden Fragestellung, wie Kultur in interkulturellen Trainings verwendet wird, sollen die – in den interkulturellen Trainings – teilnehmend beobachteten Verständnisweisen von Kultur mit kultur- und sozialanthropologischen Kulturkonzepten in Verbindung gebracht werden. Als weitere Diskussionsquelle dienen die Transkripte der teilstandardisierten Interviews, sowie die zahlreichen Trainingsunterlagen. Insgesamt konnten durch die theoretische Einbettung der beobachteten Trainingsinhalte 14 Punkte herausgearbeitet werden, die im Widerspruch zur aktuellen Herangehensweise in der Kultur- und Sozialanthropologie stehen. So wird in den interkulturellen Trainings durch das Festhalten an kulturellen Differenzen, Kultur als abgeschlossene Entität festgeschrieben. Des Weiteren ergab die Diskussion der dichotomen Vergleichsmodelle eine inhärente Wertung der als neutral gedachten Vergleichskategorien. Denn ebendiese Vergleichsmodelle berücksichtigen weder multikulturelle Gesellschaften noch transnationale Prozesse in Ihrer Analyse.