Die Arbeit behandelt die Auswirkungen und Rollen von Intervention und Ethnizität auf die Konflikte, die während der letzten 17 Jahre im Osten der Demokratischen Republik Kongo stattgefunden haben. Dabei sollte zum einen ermittelt werden, welche Strategien von der UNO angewandt werden um die Lage zu stabilisieren und weshalb positive Veränderungen hinsichtlich der prekären Sicherheitslage dennoch ausbleiben. Zum anderen sollte untersucht werden, welche Relevanz ethnisierte Gewalt für die Konflikten hat und wie diese von internationaler Seite wahrgenommen wird. Die Arbeit ist in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil behandelt Theorien zu Ethnizität, Staatlichkeit, Staatszerfall und Statebuilding, sowie Theorien zu Kriegs- und Konfliktbegriffen. Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Geschichte der Konflikte und Interventionen dargelegt und die involvierten lokalen, nationalen und internationalen Akteure, sowie die gesellschaftlichen und politischen Dynamiken und Entscheidungen anhand der Theorien des ersten Teils analysiert. Die Arbeit hat zu folgenden Ergebnissen geführt. Ethnizität ist ein wesentliches Element innerhalb der Konflikte im Ostkongo. Dennoch handelt es sich bei den Konflikten nicht um das, was gemeinhin als „ethnischer Konflikt“ beschrieben wird, sondern um Konflikte um Ressourcen, Macht und Land. Ethnizität wird dabei zu einem Instrument konkurrierender lokaler und nationaler Eliten, die sich der symbolisch aufgeladenen Geschichte des Gebietes der Großen Seen bedienen. Ferner konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass Konzepte und Strategien, die auf dem Aufbau staatlicher Strukturen auf makropolitischer und makroökonomischer Ebene basieren, nicht zu einer Lösung der soziopolitischen und ökonomischen Probleme führen.