Juan Francisco Pacheco, Duque de Uceda war ein erfolgreicher Diplomat, als er sich gegen Ende des Spanischen Erbfolgekrieges, nachdem er einige Jahre im Dienst Philipps von Anjou gedient hatte, plötzlich auf die Seite der österreichischen Habsburger stellte. So gelangte der Spanier, nach einigen langjährigen Aufenthalten in verschiedenen italienischen Städten schließlich 1713 nach Wien, wo er fünf Jahre später versterben sollte. Uceda war allerdings nicht nur Politiker sondern auch Kunstkenner und -sammler. Auf diese Weise wurde uns ein Nachlassinventar überliefert, das unter anderem eine Liste von Gemälden und Zeichnungen enthält, die sich zum Zeitpunkt seines Todes in Wien befanden.
Vorliegende Arbeit versucht auf Grundlage jenes Inventars einerseits Rückschlüsse auf die Sammlung selbst und die Vorlieben ihres Sammlers zu ziehen, und sie andererseits in ihrem sozialen und sammlungsgeschichtlichen Kontext zu positionieren. Verschiedene Bildergruppen werden herausgegriffen und unter den genannten Aspekten genauer beleuchtet, wobei sie stets auch in Zusammenhang mit den Möglichkeiten ihres Erwerbs und zeitgenössischen Sammlungsinteressen betrachtet werden. Hierbei sind sowohl der Kunstmarkt als auch die Sammlungspraktiken der jeweiligen Region, beziehungsweise des jeweiligen Zentrums der Kunstproduktion von Interesse, die mit Ucedas Gemälden und Zeichnungen in Verbindung gebracht werden. Die Analyse der Sammlung zeigt, wie regionale, soziale und marktökono-mische Tendenzen in der Formierung einer Kunstsammlung zusammenwirken und wie sehr diese zum einen allgemeine Strömungen aufnimmt, sie allerdings zum anderen mit diesen bricht und individuelle Züge aufweist.
Es zeigt sich außerdem sehr deutlich, wie stark international der europäische Kunstmarkt be-reits seit dem 17. Jahrhundert geprägt war. Potenzielle Käufer konnten meist auf eine Reihe von Agenten in den großen Zentren der Kunstproduktion zurückgreifen und über diese ent-weder direkt Aufträge an Künstler erteilen, oder Kunstwerke am freien Markt, in Auktionen oder aus anderen Sammlungen erwerben.
Uceda hatte durch die Ausführung seiner politischen Ämter selbst die Gelegenheit lokale Konventionen auf sich wirken zu lassen und aus dem vorherrschenden Angebot Objekte zu erwerben. Die verschiedenen Stationen seiner Laufbahn haben somit ebenso Spuren in seiner Sammlung hinterlassen, wie seine persönlichen Interessen.
Abschließend wird die Sammlung des Duque de Uceda anderen Sammlungen mit ähnlicher Gewichtung gegenübergestellt. Diese finden sich vor allem in Kollegen des Duque, die ebenfalls eine politische Karriere eingeschlagen hatten und somit ihre Bilder teilweise an den gleichen Orten zusammentragen konnten wie dieser.
Auch der Wiener Sammlungskontext wird kurz angeschnitten, da der Spanier immerhin die letzten fünf Jahre seines Lebens in der Stadt verbrachte. Leider ist die Quellenlage zum Wien-aufenthalt des Duque recht dürftig und somit verwischten sich nach seinem Tod die Spuren seiner Sammlung soweit, dass ihre Bestandteile heute kaum mehr aufzufinden sind.
Juan Francisco Pacheco, Duque de Uceda war ein erfolgreicher Diplomat, als er sich gegen Ende des Spanischen Erbfolgekrieges, nachdem er einige Jahre im Dienst Philipps von Anjou gedient hatte, plötzlich auf die Seite der österreichischen Habsburger stellte. So gelangte der Spanier, nach einigen langjährigen Aufenthalten in verschiedenen italienischen Städten schließlich 1713 nach Wien, wo er fünf Jahre später versterben sollte. Uceda war allerdings nicht nur Politiker sondern auch Kunstkenner und -sammler. Auf diese Weise wurde uns ein Nachlassinventar überliefert, das unter anderem eine Liste von Gemälden und Zeichnungen enthält, die sich zum Zeitpunkt seines Todes in Wien befanden.
Vorliegende Arbeit versucht auf Grundlage jenes Inventars einerseits Rückschlüsse auf die Sammlung selbst und die Vorlieben ihres Sammlers zu ziehen, und sie andererseits in ihrem sozialen und sammlungsgeschichtlichen Kontext zu positionieren. Verschiedene Bildergruppen werden herausgegriffen und unter den genannten Aspekten genauer beleuchtet, wobei sie stets auch in Zusammenhang mit den Möglichkeiten ihres Erwerbs und zeitgenössischen Sammlungsinteressen betrachtet werden. Hierbei sind sowohl der Kunstmarkt als auch die Sammlungspraktiken der jeweiligen Region, beziehungsweise des jeweiligen Zentrums der Kunstproduktion von Interesse, die mit Ucedas Gemälden und Zeichnungen in Verbindung gebracht werden. Die Analyse der Sammlung zeigt, wie regionale, soziale und marktökono-mische Tendenzen in der Formierung einer Kunstsammlung zusammenwirken und wie sehr diese zum einen allgemeine Strömungen aufnimmt, sie allerdings zum anderen mit diesen bricht und individuelle Züge aufweist.
Es zeigt sich außerdem sehr deutlich, wie stark international der europäische Kunstmarkt be-reits seit dem 17. Jahrhundert geprägt war. Potenzielle Käufer konnten meist auf eine Reihe von Agenten in den großen Zentren der Kunstproduktion zurückgreifen und über diese ent-weder direkt Aufträge an Künstler erteilen, oder Kunstwerke am freien Markt, in Auktionen oder aus anderen Sammlungen erwerben.
Uceda hatte durch die Ausführung seiner politischen Ämter selbst die Gelegenheit lokale Konventionen auf sich wirken zu lassen und aus dem vorherrschenden Angebot Objekte zu erwerben. Die verschiedenen Stationen seiner Laufbahn haben somit ebenso Spuren in seiner Sammlung hinterlassen, wie seine persönlichen Interessen.
Abschließend wird die Sammlung des Duque de Uceda anderen Sammlungen mit ähnlicher Gewichtung gegenübergestellt. Diese finden sich vor allem in Kollegen des Duque, die ebenfalls eine politische Karriere eingeschlagen hatten und somit ihre Bilder teilweise an den gleichen Orten zusammentragen konnten wie dieser.
Auch der Wiener Sammlungskontext wird kurz angeschnitten, da der Spanier immerhin die letzten fünf Jahre seines Lebens in der Stadt verbrachte. Leider ist die Quellenlage zum Wien-aufenthalt des Duque recht dürftig und somit verwischten sich nach seinem Tod die Spuren seiner Sammlung soweit, dass ihre Bestandteile heute kaum mehr aufzufinden sind.