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Title (deu)
August Bondeson: Allmogeberättelser.
eine Übersetzung aus dem Schwedischen mit einer fachtheoretischen Diskussion und Kommentaren
Author
Peer Ebner
Adviser
Sven Hakon Rossel
Assessor
Sven Hakon Rossel
Abstract (deu)

Das Ziel dieser Arbeit ist eine funktionierende Übersetzung der Kurzgeschichtensammlung Allmogeberättelser (1884) von August Bondeson anzufertigen und die Stellung von Werk als auch Autor in der Literatur- und Kulturgeschichte darzustellen. Es wird außerdem auf übersetzungswissenschaftliche Probleme eingegangen und die Methodik des Übersetzens erläutert.

Im ersten Kapitel wird eine ausführliche Biographie von August Bondeson gegeben, da er hierzulande unbekannt ist. Wichtig für die Rezeption des Textes ist, dass Bondeson vom Land stammte, sich immer mit der Landbevölkerung verbunden fühlte und auch beabsichtigte für diese zu schreiben. Bondesons Vater war Schuhmacher und auf seinem Weg von Hof zu Hof merkte er sich alle Geschichten und Lieder, die ihm bei seiner Arbeit vorgetragen wurde. Und die bekam wiederum Bondeson zu hören. Dies war maßgebend für Bondesons Werdegang als Schriftsteller. Die Erzählungen in Allmogeberättelser sind höchstwahr¬scheinlich auch von dem inspiriert, was Bondeson selbst bei seiner Tätigkeit als Arzt zu hören bekam.

Auf Bondesons Funktion als Volksdichter und Volkskundler wird dann am Anfang des zweiten Kapitels: „Einführung in den Text“ genauer eingegangen, um seine Stellung in der schwedischen Literatur zu klären. Er verlor nie das Interesse an Volksdichtung und gab selbst auch eine Märchensammlung in seinem Dialekt und eine Liedersammlung heraus. Es folgt ein Versuch der Genrezuordnung der Allmogeberättelser. In diesem Kapitel wird der Text als „Dorfgeschichte“ definiert, der Begriff geklärt und die Entstehungsgeschichte dieser literarischen Gattung beleuchtet. Es werden u.a. auch andere europäische Beispiele für Dorfgeschichten und Dorfgeschichtenautoren gegeben und das Werk in einen internationalen Kontext gestellt. Abschließend wird die Dorfgeschichte mit anderen Begriffen wie „Volkserzählung“ oder „Realismus“ in Zusammenhang gestellt.
Nachdem im Kapitel: „Die soziale Hierarchie in Bondesons Dorfgeschichten“ auf die spezielle Stellung der sogenannten „Häusler“ in Bondesons Erzählung eingegangen wurde, folgt am Ende der Texteinführung eine Rezeptionsgeschichte, die u.a. auf Kritiken von damaligen Tageszeitungen eingeht.

Es folgt das Kapitel 3: „Übersetzungswissenschaftliche Probleme“. Die Besonderheiten des Textes, die am meisten Probleme bei der Übersetzung bereiten, sind die Verwendung von dialektal gefärbten Wörtern und der einfache, umgangssprachliche Stil. Da die Erzählungen im Jahr 1884 geschrieben wurden, ist auch Rücksicht zu nehmen auf die altertümliche Sprache. Es werden Grundbegriffe der Übersetzungswissenschaft geklärt und ein Einblick in die Übersetzungstheorien von Werner Koller, E.A. Nida und Mary-Snell Hornby gegeben. Anhand von Beispielen wird die Theorie veranschaulicht. Auch übersetzungstheoretische Vorüberlegungen finden Einzug in dieses Kapitel. Als Beispiel für solche Vorüberlegungen sollen die Herangehensweisen an die oben genannten Probleme erläutert werden. Der Dialekt wurde mit Standardsprache ausgedrückt. Es wurde bei Wahlfreiheit auf umgangssprachliche Wörter zurückgegriffen und durch Verkürzung von Verben und Zusammenschluss von Wörtern mit Apostroph (geh’n statt gehen, wird’s statt wird es) versucht, sich dem Stile Bondesons anzunähern. Dem Alter des Textes wurde durch das Vorziehen von altertümlich klingenden Wörtern Rechnung getragen.

Auch wenn die Übersetzung eines regional verwurzelten Textes wie Allmogeberättelser mit vielen Schwierigkeiten verbunden und sehr zeitaufwändig ist, ist es durchaus gelungen. Es ist jedoch von Anfang an klar, dass die Wirkung auf einen schwedischen Leser damals eine andere sein muss, als für einen Leser der Übersetzung. Trotzdem erfüllt sie eine wertvolle Funktion. Die Übersetzung der Dorfgeschichtensammlung von August Bondeson verschafft einen Einblick in die schwedische Kulturgeschichte, indem sie dem Leser Bondesons realistische Schilderung des damaligen Landlebens zugänglich macht. Sitten, Bräuche und Lebensart werden anschaulich dargestellt. Es ist im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit einfacher die Kulturspezifika einer Dorfgeschichte wie Allmogeberättelser näher zu bringen, da Fußnoten nicht nur erlaubt, sondern erwünscht sind.

Keywords (deu)
ÜbersetzungBiographie August BondesonGenre DorfgeschichteRezeptionsgeschichteÜbersetzungswissenschaftliche Probleme
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1297293
rdau:P60550 (deu)
130 S.
Number of pages
130
Members (1)
Title (deu)
August Bondeson: Allmogeberättelser.
eine Übersetzung aus dem Schwedischen mit einer fachtheoretischen Diskussion und Kommentaren
Author
Peer Ebner
Abstract (deu)

Das Ziel dieser Arbeit ist eine funktionierende Übersetzung der Kurzgeschichtensammlung Allmogeberättelser (1884) von August Bondeson anzufertigen und die Stellung von Werk als auch Autor in der Literatur- und Kulturgeschichte darzustellen. Es wird außerdem auf übersetzungswissenschaftliche Probleme eingegangen und die Methodik des Übersetzens erläutert.

Im ersten Kapitel wird eine ausführliche Biographie von August Bondeson gegeben, da er hierzulande unbekannt ist. Wichtig für die Rezeption des Textes ist, dass Bondeson vom Land stammte, sich immer mit der Landbevölkerung verbunden fühlte und auch beabsichtigte für diese zu schreiben. Bondesons Vater war Schuhmacher und auf seinem Weg von Hof zu Hof merkte er sich alle Geschichten und Lieder, die ihm bei seiner Arbeit vorgetragen wurde. Und die bekam wiederum Bondeson zu hören. Dies war maßgebend für Bondesons Werdegang als Schriftsteller. Die Erzählungen in Allmogeberättelser sind höchstwahr¬scheinlich auch von dem inspiriert, was Bondeson selbst bei seiner Tätigkeit als Arzt zu hören bekam.

Auf Bondesons Funktion als Volksdichter und Volkskundler wird dann am Anfang des zweiten Kapitels: „Einführung in den Text“ genauer eingegangen, um seine Stellung in der schwedischen Literatur zu klären. Er verlor nie das Interesse an Volksdichtung und gab selbst auch eine Märchensammlung in seinem Dialekt und eine Liedersammlung heraus. Es folgt ein Versuch der Genrezuordnung der Allmogeberättelser. In diesem Kapitel wird der Text als „Dorfgeschichte“ definiert, der Begriff geklärt und die Entstehungsgeschichte dieser literarischen Gattung beleuchtet. Es werden u.a. auch andere europäische Beispiele für Dorfgeschichten und Dorfgeschichtenautoren gegeben und das Werk in einen internationalen Kontext gestellt. Abschließend wird die Dorfgeschichte mit anderen Begriffen wie „Volkserzählung“ oder „Realismus“ in Zusammenhang gestellt.
Nachdem im Kapitel: „Die soziale Hierarchie in Bondesons Dorfgeschichten“ auf die spezielle Stellung der sogenannten „Häusler“ in Bondesons Erzählung eingegangen wurde, folgt am Ende der Texteinführung eine Rezeptionsgeschichte, die u.a. auf Kritiken von damaligen Tageszeitungen eingeht.

Es folgt das Kapitel 3: „Übersetzungswissenschaftliche Probleme“. Die Besonderheiten des Textes, die am meisten Probleme bei der Übersetzung bereiten, sind die Verwendung von dialektal gefärbten Wörtern und der einfache, umgangssprachliche Stil. Da die Erzählungen im Jahr 1884 geschrieben wurden, ist auch Rücksicht zu nehmen auf die altertümliche Sprache. Es werden Grundbegriffe der Übersetzungswissenschaft geklärt und ein Einblick in die Übersetzungstheorien von Werner Koller, E.A. Nida und Mary-Snell Hornby gegeben. Anhand von Beispielen wird die Theorie veranschaulicht. Auch übersetzungstheoretische Vorüberlegungen finden Einzug in dieses Kapitel. Als Beispiel für solche Vorüberlegungen sollen die Herangehensweisen an die oben genannten Probleme erläutert werden. Der Dialekt wurde mit Standardsprache ausgedrückt. Es wurde bei Wahlfreiheit auf umgangssprachliche Wörter zurückgegriffen und durch Verkürzung von Verben und Zusammenschluss von Wörtern mit Apostroph (geh’n statt gehen, wird’s statt wird es) versucht, sich dem Stile Bondesons anzunähern. Dem Alter des Textes wurde durch das Vorziehen von altertümlich klingenden Wörtern Rechnung getragen.

Auch wenn die Übersetzung eines regional verwurzelten Textes wie Allmogeberättelser mit vielen Schwierigkeiten verbunden und sehr zeitaufwändig ist, ist es durchaus gelungen. Es ist jedoch von Anfang an klar, dass die Wirkung auf einen schwedischen Leser damals eine andere sein muss, als für einen Leser der Übersetzung. Trotzdem erfüllt sie eine wertvolle Funktion. Die Übersetzung der Dorfgeschichtensammlung von August Bondeson verschafft einen Einblick in die schwedische Kulturgeschichte, indem sie dem Leser Bondesons realistische Schilderung des damaligen Landlebens zugänglich macht. Sitten, Bräuche und Lebensart werden anschaulich dargestellt. Es ist im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit einfacher die Kulturspezifika einer Dorfgeschichte wie Allmogeberättelser näher zu bringen, da Fußnoten nicht nur erlaubt, sondern erwünscht sind.

Keywords (deu)
ÜbersetzungBiographie August BondesonGenre DorfgeschichteRezeptionsgeschichteÜbersetzungswissenschaftliche Probleme
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1297294
Number of pages
130