Abstract (deu)
Diese Arbeit behandelt die Körperdiskurse in der sozialistischen Jugendbewegung der Ersten Republik Österreich (1918-1934). Basierend darauf, dass die menschlichen Körper im jeweiligen konkreten historischen und gesellschaftlichen Kontext diskursiv konstruiert werden, untersucht die Arbeit die Verhandlung von Normen und Funktionen des Körpers in der Zeitung "Der jugendliche Arbeiter". Diese wurde von der "Sozialistischen Arbeiterjugend" herausgegeben und erreichte den Großteil der rund 50.000 Mitglieder in den Jugendorganisationen der österreichischen Sozialdemokratie. Die Arbeit macht klar, dass gesunde, arbeitsfähige und wehrhafte als Voraussetzung für eine sozialistische Zukunft galten.
Neben der Beschreibung der Körpervorstellungen widmet sich die Arbeit dem spezifischen "kameradschaftlichen" Geschlechterverhältnis der sozialistischen Jugendbewegung und zeigt in diesem Zusammenhang den Stellenwert des Körpers und der Sexualität auf. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Verknüpfung der Körperdiskurse mit der militärischen "Wehrhaftmachung" gelegt, wobei die diskursive Konstruktion des Körpers in die Geschichte der politischen Ereignisse der Ersten Republik eingebettet wird.