You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1297777
Title (deu)
Löffel, Zigarettenetui, Erkennungsmarke
Möglichkeiten und Grenzen der Analyse von Dingen aus dem Konzentrationslager Mauthausen
Author
Marlene Schütze
Adviser
Michaela Haibl
Assessor
Michaela Haibl
Abstract (deu)
„Im Gegensatz zu vielen anderen kulturellen oder auch natürlichen Erscheinungen sind Dinge physisch präsent, sie sind da. […] Oft bleiben sie auch als einzige Spuren von Vergangenem zurück. […] Sie sind physisch präsent, ob man sich nun mit ihnen auseinandersetzt oder nicht.“ (Jost, Susanne Christina: Pro Memoria – Das Ding. Ein Beitrag zur ethnologischen Wiederent-deckung des Dings. Weimar 2001, S. 53) Dinge – als Zeugnisse ihrer Zeit – finden sich in sammlungsbewahrenden Institutionen viele. Doch nur ein Bruchteil davon wird nach objektbiographischen Kontexten befragt. Dinge sind „Indikator[en] kultureller Prozesse“, sie materialisieren und symbolisieren soziale Beziehungen. Bei genauer Betrachtung lassen sich anhand der Dinge Aussagen über das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen formulieren. Das Archiv der KZ Gedenkstätte Mauthausen beherbergt eine Sammlung an Originalobjekten aus dem ehemaligen Konzentrationslager. Darunter finden sich sowohl Objekte der „Opferseite“, wie Artefakte oder Dinge des persönlichen Bedarfs, als auch Objekte der „Täterseite“, wie Folter- und Tötungswerkzeuge oder kleinere Bestandteile des Lagers. Aus dieser Sammlung wurden drei Objekte ausgewählt und hinsichtlich ihrer Biographie untersucht. Dabei stellten sich Fragen zur Bedeutung im Lager, zum Weg der Objekte in die Sammlung und nach der gegenwärtigen Bedeutung als „Museumsobjekt“. Quellen dieser Studie sind die Objekte sowie Interviews und Berichte von KZ-Überlebenden. Die Basis bildet sie Objektinventarisation aller in der Sammlung vorhandenen Artefakte, die die Autorin im Vorfeld der Untersuchung durchführte. In der Studie wird nach den Möglichkeiten und Grenzen der Analyse von KZ-Artefakten gefragt, und diese werden anhand der drei Objekte ausgelotet. Im Rückblick zeigt sich, wie wichtig für das Verständnis und die Bedeutung der Sammlungsobjekte deren sorgfältige Dokumentation ist. Ohne Kontexte können vor allem die individuellen und biographiebezogenen Geschichten zu den Dingen nicht erzählt werden.
Keywords (deu)
Materielle KulturObjektanalyseKonzentrationslagerMauthausen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1297777
rdau:P60550 (deu)
185 S. : Ill.
Number of pages
185
Members (1)
Title (deu)
Löffel, Zigarettenetui, Erkennungsmarke
Möglichkeiten und Grenzen der Analyse von Dingen aus dem Konzentrationslager Mauthausen
Author
Marlene Schütze
Abstract (deu)
„Im Gegensatz zu vielen anderen kulturellen oder auch natürlichen Erscheinungen sind Dinge physisch präsent, sie sind da. […] Oft bleiben sie auch als einzige Spuren von Vergangenem zurück. […] Sie sind physisch präsent, ob man sich nun mit ihnen auseinandersetzt oder nicht.“ (Jost, Susanne Christina: Pro Memoria – Das Ding. Ein Beitrag zur ethnologischen Wiederent-deckung des Dings. Weimar 2001, S. 53) Dinge – als Zeugnisse ihrer Zeit – finden sich in sammlungsbewahrenden Institutionen viele. Doch nur ein Bruchteil davon wird nach objektbiographischen Kontexten befragt. Dinge sind „Indikator[en] kultureller Prozesse“, sie materialisieren und symbolisieren soziale Beziehungen. Bei genauer Betrachtung lassen sich anhand der Dinge Aussagen über das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen formulieren. Das Archiv der KZ Gedenkstätte Mauthausen beherbergt eine Sammlung an Originalobjekten aus dem ehemaligen Konzentrationslager. Darunter finden sich sowohl Objekte der „Opferseite“, wie Artefakte oder Dinge des persönlichen Bedarfs, als auch Objekte der „Täterseite“, wie Folter- und Tötungswerkzeuge oder kleinere Bestandteile des Lagers. Aus dieser Sammlung wurden drei Objekte ausgewählt und hinsichtlich ihrer Biographie untersucht. Dabei stellten sich Fragen zur Bedeutung im Lager, zum Weg der Objekte in die Sammlung und nach der gegenwärtigen Bedeutung als „Museumsobjekt“. Quellen dieser Studie sind die Objekte sowie Interviews und Berichte von KZ-Überlebenden. Die Basis bildet sie Objektinventarisation aller in der Sammlung vorhandenen Artefakte, die die Autorin im Vorfeld der Untersuchung durchführte. In der Studie wird nach den Möglichkeiten und Grenzen der Analyse von KZ-Artefakten gefragt, und diese werden anhand der drei Objekte ausgelotet. Im Rückblick zeigt sich, wie wichtig für das Verständnis und die Bedeutung der Sammlungsobjekte deren sorgfältige Dokumentation ist. Ohne Kontexte können vor allem die individuellen und biographiebezogenen Geschichten zu den Dingen nicht erzählt werden.
Keywords (deu)
Materielle KulturObjektanalyseKonzentrationslagerMauthausen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1297778
Number of pages
185