Abstract (deu)
In der vorliegenden Diplomarbeit wird die künstlerische Praxis Cosima von Bonins, unter besonderer Berücksichtigung der Strategie der Aneignung, in den Werken der Künstlerin untersucht. Die Offenlegung unterschiedlicher Methoden der Aneignung, die Cosima von Bonin anwendet, um sich künstlerisch auszudrücken, ermöglicht eine Betrachtung ihrer Arbeitsweise ausgehend von der Entwicklung der Appropriation Art. Diese Kunstrichtung prägte den Aneignungsbegriff für die Kunst nachhaltig.
Die Arbeit untersucht die verschiedenen Referenzen, derer sich Cosima von Bonin bedient, um diese in ihren Werken in einen neuen Kontext zu stellen. Dabei kann es sich um konkrete Objekte handeln, aber auch um Anspielungen auf bestimmte Künstler, Orte, Ideen oder künstlerische Bewegungen.
Die genutzten Aneignungsstrategien sind wiederum von Motiven und Verweisen durchzogen, deren Interpretation vorgenommen wird. Schwerpunktmäßig werden in der vorliegenden Arbeit zum Einen die verwendete Motivik im künstlerischen Werk Cosima von Bonins, zum Anderen das von ihr verwendete Material Textil und seine Verbindung zur Mode untersucht. Zwei wesentliche Aspekte, die das Werk und seine künstlerische Strategie charakterisieren, sind sowohl seine Verbindungen zur Sprache und Literatur, als auch die zur Musik. Sie lässt akustische Räume entstehen, mit denen von Bonin ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitert, aber auch gleichzeitig die Möglichkeit schafft befreundete Künstler*innen mit einzubeziehen. Durch die häufig sehr persönlichen Verbindungen zu anderen Kunstproduzent*innen und ihren Werken ergibt sich der Begriff des Netzwerks, indem Cosima von Bonin agiert.
Die Verwendung der untersuchten Strategien der Künstlerin in ihren neusten Arbeiten wird abschließend anhand einer Analyse der Ausstellung The Fatigue Empire (2010) dokumentiert.
Es entwickelt sich ein Diskurs zwischen formaler Herangehensweise und Inhalt, indem einerseits die Verortung der Künstlerin und ihres textilen Materials innerhalb der Appropria- tion Art vorgenommen wird, und andererseits ein Interpretationsansatz im Bezug auf wiederkehrende Motive entsteht.