Abstract (deu)
Um das barocke Ensemble Benediktinerstift Melk in seiner Gesamtheit erfahren zu können, müssen auch die Gartenanlagen als Teil eines umfassenden monastischen Konzepts verstanden werden. Dargestellt wird die Entwicklung und das barocke Erscheinungsbild der Stiftsgartenanlage Melk nordöstlich der Klostergebäude.
Historische Bild- und Schriftquellen aus Archiven und Bibliotheken werden für diese Spurensuche herangezogen. Repräsentationspläne und Idealansichten des 18. Jahrhunderts sowie heute vorhandene Elemente des barocken Gartens, darunter besonders der Pavillon, sind wichtiges Anschauungsmaterial. Die Gartenanlage des Stiftes Melk ist im Kontext österreichischer barocker Gartengestaltung, die ihren Höhepunkt in den Gärten des Adels rund um die Residenzstadt Wien erlebte, und von den Prälaten als Mittel standesgemäßer Repräsentation übernommen wurde, zu sehen. In Melk konnte so ab dem Jahr 1746 ein barockes Gartenensemble nach Entwürfen von Franz Rosenstingl sowie Franz Munggenast mit Pavillon und Orangerie entstehen, das neben seiner Repräsentativität auch der Rekreation des Konvents und der Versorgung des Klosters dienen sollte. Eingebettet in das Baugeschehen im Kloster, sollen insbesondere vorbereitende Maßnahmen, aber auch spätere Veränderungen des Stiftsgartens Einblick in die Zusammenhänge, die grundlegenden Gegebenheiten und die konkreten Umsetzungen zur Entstehung des Stiftsgartens geben. Die vergleichende Analyse mit Gärten des Adels und der Geistlichkeit zeigt Ähnlichkeiten und Besonderheiten der Gartenanlage des Stiftes Melk.