Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Vermenschlichungen von Dingen in deutschsprachigen literarischen Werken der Gegenwart. Es erfolgt eine Herleitung des Begriffes aus philosophischen und theologischen Diskursen sowie eine Einordnung in zahlreiche interdisziplinäre Diskurse der Gegenwart. Der Begriff wird für literarische Untersuchungen nutzbar gemacht. In Büchern von Clemens Setz, Peter Handke, Yoko Tawada und Lisa Spalt werden exemplarisch einige Formen von literarischen Anthropomorphismen aufgezeigt und hinsichtlich ihrer poetologischen Funktion analysiert. Aus der Analyse geht der Vorschlag hervor, eine Klassifizierung in „enge“ und „weite“ Anthropomorphismen vorzunehmen.

This work deals with the attribution of humanlike characteristics to non-living things in selected works of german contemporary literature. The term anthropomorphism is derived from philosophical and thelogical discourses and contextualized in a number of present interdisciplinary discourses. The term becomes operationalized for literary analysis. Some exemplary forms of literary anthropomorphism are identified and analyzed in consideration of their poetological functioning in books by Clemens Setz, Peter Handke, Yoko Tawada and Lisa Spalt. From the analysis arises the suggestion to classify literary anthropomorphism by use of the specifications "narrow" and "wide" anthropomorphism.