You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1298124
Title (deu)
Die Hofkammer im Dreißigjährigen Krieg
Author
Robert Pichler
Adviser
Thomas Winkelbauer
Assessor
Thomas Winkelbauer
Abstract (deu)

Der Dreißigjährige Krieg wurde nicht nur auf den Schlachtfeldern Europas ausgetragen, sondern hatte auch einen hohen Verwaltungsaufwand der landesherrlichen Behörden zur Folge. Die Wiener Hofkammer als oberste habsburgische Finanzstelle steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Zur Ermittlung der Angehörigen der Hofkammer in jener Zeit wurden einige Hofzahlamtsbücher herangezogen. Diese Amtsbücher entstammen der Tätigkeit des Hofzahlmeisters, der alle Einnahmen und Ausgaben des Wiener Hofes verzeichnete. Erst durch die Analyse mehrerer Hofzahlamtsbücher kann man den ungefähren Personalstand der Hofkammer ermitteln. Mit Hilfe einer tabellarischen Auflistung für einzelne Stichproben konnte gezeigt werden, dass die Zahl der Bediensteten der Hofkammer trotz der knappen finanziellen Ressourcen während des Dreißigjährigen Krieges gestiegen ist. Die Hofzahlamtsbücher sind im Österreichischen Staatsarchiv vollständig erhalten geblieben. Im Darstellungsteil wurden Text- und Diskursanalyse als Methode angewendet. Der Vergleich mit Bayern unter Maximilian I. zeigt, worin die Mängel und die Unterschiede zur habsburgischen Zentralverwaltung lagen. Die Landstände der österreichischen und der böhmischen Länder verfügten ebenfalls über einen mehr oder weniger ausgeprägten Behördenapparat. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde dieser Verwaltungskörper immer mehr in die landesherrliche Verwaltung eingebunden.
Es bestehen immer noch große Forschungslücken zur habsburgischen Verwaltungs- und Behördengeschichte der Frühen Neuzeit. Man ist daher, abgesehen von einigen neueren Darstellungen, immer noch auf Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhunderts angewiesen. Die Eckpunkte 1526 und 1700 sind in der Forschung zur Finanz- und Behördengeschichte besser erschlossen als die Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Jüngere Werke zum Prager Münzkonsortium zeigen, dass die Hofkammer mehr in die sogenannte Kipper- und Wipperzeit involviert war als bisher angenommen. Sowohl innerbehördliche Vorgänge und das Zusammenwirken der anderen Zentralbehörden als auch die habsburgische Finanzverwaltung in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges lassen noch viele Fragen offen, diese können nur durch Quellenstudien in den Archiven beantwortet werden.

Keywords (deu)
VerwaltungDreißigjähriger KriegHabsburgermonarchie
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1298124
rdau:P60550 (deu)
126 S. : graph. Darst.
Number of pages
127
Members (1)
Title (deu)
Die Hofkammer im Dreißigjährigen Krieg
Author
Robert Pichler
Abstract (deu)

Der Dreißigjährige Krieg wurde nicht nur auf den Schlachtfeldern Europas ausgetragen, sondern hatte auch einen hohen Verwaltungsaufwand der landesherrlichen Behörden zur Folge. Die Wiener Hofkammer als oberste habsburgische Finanzstelle steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Zur Ermittlung der Angehörigen der Hofkammer in jener Zeit wurden einige Hofzahlamtsbücher herangezogen. Diese Amtsbücher entstammen der Tätigkeit des Hofzahlmeisters, der alle Einnahmen und Ausgaben des Wiener Hofes verzeichnete. Erst durch die Analyse mehrerer Hofzahlamtsbücher kann man den ungefähren Personalstand der Hofkammer ermitteln. Mit Hilfe einer tabellarischen Auflistung für einzelne Stichproben konnte gezeigt werden, dass die Zahl der Bediensteten der Hofkammer trotz der knappen finanziellen Ressourcen während des Dreißigjährigen Krieges gestiegen ist. Die Hofzahlamtsbücher sind im Österreichischen Staatsarchiv vollständig erhalten geblieben. Im Darstellungsteil wurden Text- und Diskursanalyse als Methode angewendet. Der Vergleich mit Bayern unter Maximilian I. zeigt, worin die Mängel und die Unterschiede zur habsburgischen Zentralverwaltung lagen. Die Landstände der österreichischen und der böhmischen Länder verfügten ebenfalls über einen mehr oder weniger ausgeprägten Behördenapparat. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde dieser Verwaltungskörper immer mehr in die landesherrliche Verwaltung eingebunden.
Es bestehen immer noch große Forschungslücken zur habsburgischen Verwaltungs- und Behördengeschichte der Frühen Neuzeit. Man ist daher, abgesehen von einigen neueren Darstellungen, immer noch auf Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhunderts angewiesen. Die Eckpunkte 1526 und 1700 sind in der Forschung zur Finanz- und Behördengeschichte besser erschlossen als die Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Jüngere Werke zum Prager Münzkonsortium zeigen, dass die Hofkammer mehr in die sogenannte Kipper- und Wipperzeit involviert war als bisher angenommen. Sowohl innerbehördliche Vorgänge und das Zusammenwirken der anderen Zentralbehörden als auch die habsburgische Finanzverwaltung in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges lassen noch viele Fragen offen, diese können nur durch Quellenstudien in den Archiven beantwortet werden.

Keywords (deu)
VerwaltungDreißigjähriger KriegHabsburgermonarchie
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1298125
Number of pages
127