You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1298406
Title (deu)
Ironie und Selbstironie in der Minnelyrik Walthers von der Vogelweide
Author
Anita Peterka
Advisor
Matthias Meyer
Assessor
Matthias Meyer
Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Ironie und Selbstironie in der Minnelyrik Walthers von der Vogelweide. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die Grundironie der Hohen Minne, wie sie der dialektischen Spannung des paradoxe amoureux - dem ständigen Pendeln des Sängers zwischen Hoffnung und Verzweiflung - immanent ist, bei Walther vielfach eine neuerliche Ironisierung erfährt. Zentrales Anliegen der Arbeit ist es, zu zeigen, welche Rolle Ironie und Selbstironie als funktionale Elemente in Walthers Minnelyrik einnehmen und was sie für die Textinterpretation zu leisten im Stande sind. Methodisch wird zunächst ein Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen der Ironie in diversen literarischen Gattungen, Epochen und Forschungsdisziplinen gegeben, in denen Ironie als Phänomen auftaucht bzw. behandelt wird, um von hier aus zu einem zeit- und gattungsübergreifenden Begriff der Ironie zu gelangen, der in Folge als Referenz- und Analyseinstrument fungiert. Nach dem Versuch Spuren von Ironie im Mittelalter ausfindig zu machen, wird im Mittelteil der Arbeit die exemplarische Untersuchung der Ironie an ausgesuchten Beispieltexten Walthers dargelegt. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Hypothese zur potentiellen Funktion der Ironie als Instrument der Kritik in der mittelalterlich höfischen Gesellschaft im Umfeld Walthers. Das letzte Drittel der Arbeit widmet sich schließlich – erneut unter Einbeziehung konkreter Textbeispiele - der Untersuchung der vielfältigen poetologischen Diskurse, die in Walthers Minneliedern häufig über Ironie entfaltet werden, wobei eine Annäherung an die Frage nach deren Funktionen versucht wird. Im Schlusswort wird nach einer Zusammenfassung der Ergebnisse die abschließende Frage angeschnitten, inwiefern sich in Walthers Ironisierungen ein Autorenselbstverständnis ausdrückt.
Abstract (eng)
This thesis discusses the phenomena of irony and self-irony in the medieval love songs (Minnelyrik) of Walther von der Vogelweide. It argues that the irony that is already fundamental to the genre of Hohe Minne, which plays upon a dialectic between hope and despair (paradoxe amoureux), is further sharpened in Walther’s lyric. My thesis illustrates how irony and self-irony operate as functional elements in his work and demonstrates their potential for interpretation. In order to arrive at a working definition of the term ‘irony’ that transcends time and medium, I first survey the form irony takes in various genres, periods, and academic disciplines. I then endeavour to determine the place of irony in western medieval culture, followed by an inquiry into irony in a selection of Walther’s texts. Subsequently, I develop a hypothesis concerning the probable function of irony as an instrument of criticism in the medieval courtly milieu of which this poet formed a part. The final chapters of my thesis illustrate how different poetological discourses can be discerned in carefully chosen samples that show the function of irony in Walther’s opus. The conclusion addresses the problem of whether – as a result of my studies - irony can be seen as a reflection of Walther’s identity as an author.
Keywords (eng)
medieval love songsWalter von der Vogelweideironyself-irony
Keywords (deu)
Walter von der VogelweideMinnelyrikIronieSelbstironie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1298406
rdau:P60550 (deu)
93 S.
Number of pages
93
Members (1)
Title (deu)
Ironie und Selbstironie in der Minnelyrik Walthers von der Vogelweide
Author
Anita Peterka
Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Ironie und Selbstironie in der Minnelyrik Walthers von der Vogelweide. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die Grundironie der Hohen Minne, wie sie der dialektischen Spannung des paradoxe amoureux - dem ständigen Pendeln des Sängers zwischen Hoffnung und Verzweiflung - immanent ist, bei Walther vielfach eine neuerliche Ironisierung erfährt. Zentrales Anliegen der Arbeit ist es, zu zeigen, welche Rolle Ironie und Selbstironie als funktionale Elemente in Walthers Minnelyrik einnehmen und was sie für die Textinterpretation zu leisten im Stande sind. Methodisch wird zunächst ein Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen der Ironie in diversen literarischen Gattungen, Epochen und Forschungsdisziplinen gegeben, in denen Ironie als Phänomen auftaucht bzw. behandelt wird, um von hier aus zu einem zeit- und gattungsübergreifenden Begriff der Ironie zu gelangen, der in Folge als Referenz- und Analyseinstrument fungiert. Nach dem Versuch Spuren von Ironie im Mittelalter ausfindig zu machen, wird im Mittelteil der Arbeit die exemplarische Untersuchung der Ironie an ausgesuchten Beispieltexten Walthers dargelegt. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Hypothese zur potentiellen Funktion der Ironie als Instrument der Kritik in der mittelalterlich höfischen Gesellschaft im Umfeld Walthers. Das letzte Drittel der Arbeit widmet sich schließlich – erneut unter Einbeziehung konkreter Textbeispiele - der Untersuchung der vielfältigen poetologischen Diskurse, die in Walthers Minneliedern häufig über Ironie entfaltet werden, wobei eine Annäherung an die Frage nach deren Funktionen versucht wird. Im Schlusswort wird nach einer Zusammenfassung der Ergebnisse die abschließende Frage angeschnitten, inwiefern sich in Walthers Ironisierungen ein Autorenselbstverständnis ausdrückt.
Abstract (eng)
This thesis discusses the phenomena of irony and self-irony in the medieval love songs (Minnelyrik) of Walther von der Vogelweide. It argues that the irony that is already fundamental to the genre of Hohe Minne, which plays upon a dialectic between hope and despair (paradoxe amoureux), is further sharpened in Walther’s lyric. My thesis illustrates how irony and self-irony operate as functional elements in his work and demonstrates their potential for interpretation. In order to arrive at a working definition of the term ‘irony’ that transcends time and medium, I first survey the form irony takes in various genres, periods, and academic disciplines. I then endeavour to determine the place of irony in western medieval culture, followed by an inquiry into irony in a selection of Walther’s texts. Subsequently, I develop a hypothesis concerning the probable function of irony as an instrument of criticism in the medieval courtly milieu of which this poet formed a part. The final chapters of my thesis illustrate how different poetological discourses can be discerned in carefully chosen samples that show the function of irony in Walther’s opus. The conclusion addresses the problem of whether – as a result of my studies - irony can be seen as a reflection of Walther’s identity as an author.
Keywords (eng)
medieval love songsWalter von der Vogelweideironyself-irony
Keywords (deu)
Walter von der VogelweideMinnelyrikIronieSelbstironie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1298407
Number of pages
93