Abstract (deu)
Es stellt sich heraus, dass makroökonomische Ungleichgewichte bedeutende Risiken für das
Funktionieren einer Währungsunion darstellen. Die Anstrengungen der Wirtschafts- und
Währungsunion den Alert Mechanism Report als eine Beobachtungsprogramm zu errichten, welches
Fehlentwicklungen erkennen und korrigieren kann, war maßgeblich zur Sicherstellung stabiler
Rahmenbedingungen für zukünftige Aufgaben. Allerdings zeigen sich bei der Umsetzung des
Programms einige Mängel. Erstens ist die rechtliche Grundlage für Korrekturmaßnahmen, sowie
Sanktionen nur schwach, um sich in die Entscheidungen demokratisch gewählter Regierungen und
deren Entscheidungen einzumischen. Des weiteren wird der Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit oft als nur
eine Seite der Münze gesehen. Korrekturmaßnahmen, abgesehen von der Frage ihrer
Durchführbarkeit, haben das Potential mit anderen Zielen oder Indikatoren zu kollidieren. Außerdem
tragen Korrekturen das Risiko die wirtschaftliche Lage eines Landes kurzfristig zu verschlechtern. Im
Allgemeinen scheint das Scoreboard in der Lage, Ungleichgewichte und ein Auseinanderdriften der
Mitgliedsstaaten zu erkennen, jedoch bleibt die Fähigkeit zu Zukunftsprognosen schwach. Die Arbeit
bietet außerdem Vorschläge zu Alternativen, bzw. zur Erweiterung der bereits existierenden Indikatoren
im Scoreboard an. Am wichtigsten ist hierbei das Disaggregieren von Messgrößen wie
Arbeitsstückkosten und Arbeitslosenrate, da diese wichtige Entwicklungen, welche das Entstehen
gravierender Ungleichgewichte verursachen können, im Aggregat verdecken. Schlussendlich sollte ein
Indikator dem Scoreboard zugefügt werden, welcher den dynamischen Entwicklungen der Wirtschaft
Rechnung trägt und zukünftige Entwicklungen antizipiert.