Abstract (deu)
Im Unterschied zu Lehrzielen, die beschreiben, was Lehrende in ihrem Unterricht bei ihren Lernenden intendieren, werden Lernziele von den Lernenden für ihr eigenes Lernen gesetzt: Die Lernenden legen selbst fest, was sie lernen wollen und werden somit zunehmend autonomen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Formulierung von individuellen Lernzielen in Basisbildungs- und Deutsch-als-Zweitsprache-Kursen, die dazu beitragen sollen, die Autonomie der Lernenden in ihrem Lernprozess zu erhöhen.
Zu Beginn steht eine Darstellung der Entwicklung des Begriffs „Lernziel“ von den 1970er Jahren bis hin zu seinem heutigen Verständnis, um im Anschluss daran eine Definition von Lernendenautonomie zu liefern. Individuelle Lernziele sind, neben der Vermittlung von Lernstrategien und der Möglichkeit zur Selbstevaluation, ein wichtiger Beitrag der zunehmenden Autonomie von Lernenden; sie bergen neben zahlreichen Vorteilen, auf die eingegangen wird, aber auch Herausforderungen und bedürfen bestimmter Voraussetzungen, um wirksam einsetzbar zu sein.
Schwierigkeiten bereitet in der Praxis oftmals die Formulierung individueller Lernziele, daher werden drei Instrumente vorgestellt, die dabei helfen können und auch allgemein Lernende zur individuellen Lernzielthematik hinführen. Ein weiteres Instrument, das Alpha-Portfolio von Alexis Feldmeier (erschienen im Klett-Verlag), wurde in einem Aktionsforschungsprojekt erprobt, um feststellen zu können, ob es bei der Formulierung individueller Lernziele in der Basisbildungs- und DaZ-Zielgruppe hilfreich ist.