Abstract (deu)
Niederösterreich, das flächenmäßig größte Bundesland Österreichs, gehört neben seinem kleinen Nachbarn, dem Burgenland, zu den einzigen Bundesländern ohne einer eigenen lokalen Tageszeitung. Dieses Bundesland ist jedoch gesättigt mit regionalen bzw. lokalen Wochenzeitungen. Von diesen dominiert in Niederösterreich die Gruppe der "Niederösterreichischen Nachrichten". An der Dichte der Versorgung gemessen, gibt es kaum eine vergleichbare Zeitung. Die "Kronen Zeitung" ist laut Media-Analyse die einzige überregionale Tageszeitung auf dem Markt, welche auf lokales Geschehen in Niederösterreich eingeht und reichweitentechnisch im Bundesland Niederösterreich kaum schlagbar ist. Die Lokalbeilage dieser Tageszeitung sorgt dafür, dass die Leserschaft dieses Bundeslandes tagtäglich mit Information aus der Nähe versorgt wird.
Mit dem offensichtlichen Vorteil der täglichen Erscheinungsweise und einer Berichterstattung, die sich nicht nur auf Niederösterreich bezieht, stellt sich die Frage, ob die "Kronen Zeitung", eine Tageszeitung mit lokalem Input, eine Wochenzeitung wie die "NÖN" vom Markt verdrängen könnte. Kann eine Tageszeitung die Funktionen einer Wochenzeitung übernehmen? Ebenso ist fraglich inwieweit eine Ersatzfunktion der beiden besteht oder, ob lediglich von einer Ergänzungsfunktion gesprochen werden kann.
Um diesen Fragestellungen nachzugehen wird in nachfolgender Arbeit ein Einblick in theoretische Aspekte der Lokalkommunikation gewährt, sowie in geschichtliche Eckdaten der niederösterreichischen Presse. Aktuelle Entwicklungen in Hinblick auf Auflage, Leser oder Neuerungen, genauso wie Aufbau und Geschichte der "Kronen Zeitung" als auch der "Niederösterreichischen Nachrichten" werden aufgearbeitet. Am Fallbeispiel dieser beiden Zeitungen soll schlussendlich anhand einer Inhaltsanalyse die jeweilige Ersatzfunktion festgestellt werden.