Abstract (deu)
Mittels Einbeziehung der Sowjetunion, der USA und dem Angriff der Japaner auf die USA 1941 wurde der Zweite Weltkrieg zu einem Kräftemessen der Nationen und führte in den Jahren 1942/43 zu einer militärischen Wende im Deutschen Reich. Die NS-Kriegsführung war gezwungen strategisch umzudenken, da die militärischen und politischen Ziele mit den bisherigen Methoden nicht mehr erreicht werden konnten. Man begann nicht weiter nach einem schnellen operativen Krieg zu streben, sondern griff die Idee eines „totalen Krieges“ wieder auf. Initiator und Betreiber dieser Idee war der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels, der am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast in einer meisterhaften und dramatischen Rede, seinen Vorstellungen Nachdruck verlieh. Da Metaphern ein essentielles Merkmal der nationalsozialistischen Propagandamaschinerie waren, wird in dieser Diplomarbeit eine Metaphernanalyse angewandt.
Obwohl Adolf Hitler die Idee des „totalen Krieges“ generell nicht ablehnte, zögerte er allerdings bis Ende Juli 1944, mit der Erteilung von Verfügungen und Kompetenzen, um den „totalen Krieg“ zur Umsetzung zu bringen. Mittels eines Erlasses vom 27. Juli 1944, ernannte Hitler Joseph Goebbels zum Reichsbevollmächtigten für den „totalen Krieg“ und stattete ihn mit allen erforderlichen Vollmachten aus.
Um die, für den „totalen Krieg“ notwendige, personelle und materielle Unterstützung für die kämpfenden Truppen mobilisieren zu können, mussten im gesamten deutschen Reich nicht lebensnotwendige Geschäfte, Unternehmen und Institutionen, sowie Schulen stillgelegt werden. Auch der kulturelle Bereich wurde von dieser Maßnahme massiv betroffen. Mit der Schließung diverser Kulturinstitutionen wurde den Menschen eine wichtige Grundlage ihres gesellschaftlichen Miteinanders genommen. Auch in der Kulturstadt Wien, in der Reichstatthalter Baldur von Schirach, gegen den Protest seiner Parteigenossen, eine liberalere Kulturpolitik eingeführt hatte, kam es zu unzähligen Schließungen von kulturellen Institutionen. Dennoch war festzustellen, dass einige Kulturstätten, sehr eingeschränkt verfügbar waren. Einzig die Lichtspieltheater (Kinos) waren von den Schließungen zur Gänze ausgenommen, da diese ein wichtiges Mittel zur Aufrechterhaltung der Moral und ein Instrument der Beeinflussung der Bevölkerung waren.
Der wegen kultureller Kompetenzverteilung, ausgebrochene Streit zwischen Reichsstatthalter Baldur von Schirach und Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, veranlasste Adolf Hitler immer wieder einzugreifen. Dennoch konnte sich Hitler nicht dazu entschließen, Schirach seines Amtes zu entheben.
Abschließend wird festgestellt, dass die Stadt Wien nicht nur Schaden durch den „totalen Krieg“ genommen hat, sondern ebenso durch die Zerstörung vieler kultureller Bauwerke.