Abstract (deu)
Vorliegende Arbeit möchte den Unterschied in der linguistischen Leistung bei Alzheimer Demenz und Vaskuläre Demenz beschreiben. Obwohl innerhalb der Demenzforschung ein offensichtlicher Schwerpunkt auf der Alzheimer Erkrankung liegt,
gibt es dennoch vereinzelt Forschergruppen, die sich dieser Fragestellung ebenfalls annehmen.
Allgemein kann festgehalten werden, dass die linguistischen Fähigkeiten bei beiden Demenzformen statistisch nicht signifikant voneinander abweichen. Wortfindungsstörungen, ein Phänomen, das gleich zu Beginn der Erkrankung in Erscheinung tritt, führen die Beeinträchtigungen an. Die verbale Flüssigkeit lässt sich
erstaunlicherweise mit gesunden Kontrollpersonen vergleichen, zumindest was die absolute Wortanzahl pro Minute betrifft. Betrachtet man die Sprache genauer, so kann festgestellt werden, dass die Sprache von beiden Demenzformen wesentlich ärmer an Informationen ist. Man spricht von „leerer“ und inhaltsarmer Sprache, da Nomen oftmalig durch Pronomen ersetzt werden. Semantische Merkmale spielen eine wesentliche Rolle bei
der Benennungsleistung, da unter anderem festgestellt wurde, dass der Verlust vom Wissen funktionaler Eigenschaften dazu führt, dass Tätigkeiten mit instrumentellen Charakter (inject) schlechter verarbeitet werden können als Tätigkeiten ohne instrumenteller Eigenschaft (blow). Bei Erzählungen hingegen ist auffällig, dass beide Gruppen den roten Faden einer Geschichte nicht beibehalten können. Pragmatische Fähigkeiten sind bei den
beiden Demenzformen gleichermaßen beeinträchtigt, mehrere turn-takings werden benötigt, um Informationen effizient weitergeben zu können. Bearbeitet werden unter anderem auch der Einfluss von Gedächtnis, Wahrnehmung und psychischen Belangen auf die Sprache. Tatsächlich zeigen Alzheimer PatientInnen stärkere Einbußen im kurz- und mittelfristigen Gedächtnis, im Gegensatz dazu schneiden die PatientInnen mit Vaskulärer Demenz bei Planungsaufgaben und Aufmerksamkeitsprozessen schlechter ab. Auch eine Pseudodemenz spielt eine wesentliche Rolle – eine Depression, die aufgrund ihrer ähnlichen Symptome zur Demenz oftmals nicht erkannt wird.