Abstract (deu)
Diese wissenschaftliche Arbeit berichtet von den vielen Schritten und Überlegungen die zur Entscheidung für die Neutralität Irlands während des zweiten Weltkrieges beitrugen, sowie von den weiteren Auswirkungen der neutralen Position Irlands auf die nationale Geschichte. In diesem Spannungsfeld der irischen Neutralität, das einerseits von Deutschland und andererseits von Großbritannien erzeugt worden war, finden sich in Irland gestrandete „Prisoners of War“ in einem Internierungslager wieder. Die Analyse dieses Internierungslagers mit dem Namen Curragh Camp in der Grafschaft Kildare, sowie besonders dessen deutsche und österreichische Insassen im Hintergrund des neutralen Irlands, stehen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Abhandlung. Im Speziellen wird hier auf die historische Entwicklung des Curragh Camps, das alltägliche Leben der Inhaftierten im Lager, etwaige Ausbruchsversuche und das laufende Kommen und Gehen im Camp, eingegangen.
Um einen tieferen Einblick in diesen Abschnitt der Geschichte Irlands zu gewinnen, fiel die Entscheidung, Recherchen direkt vor Ort während des Erasmus-Aufenthaltes in Dublin durchzuführen. Eine zentrale Methodik, neben der klassischen Literaturrecherche- und reflexion, stellten folglich Archivrecherchen in den „National Archives“ und den „Military Archives“ in Dublin, sowie im österreichischen Staatsarchiv dar.
Anhand der Nachforschungen zeigte sich, dass die Entscheidung für die irische Neutralität wesentlich zur weiteren Unabhängigkeit von Großbritannien beitrug. Nichts desto trotz verhielt sich Irland gegenüber England während des Krieges als „friendly neutral“. Überdies gelang es ein annähernd vollständiges Bild der deutschen und österreichischen Insassen des Curragh Camps, sowie deren Leben dort, zu zeichen.
Nach Kriegsende gelang es lediglich vier von 266 deutschen und österreichischen Inhaftierten in Irland bleiben zu dürfen und später die irische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Die Umstände die zu dieser Entscheidung führten, sowie ein Blick auf die Vergangenheit von zwei der vier Auserwählten, bilden den Abschluss dieser Arbeit.