Abstract (deu)
Personen mit einer Abhängigkeitsproblematik, die straffällig geworden sind und eine richterliche Weisung zur stationären Therapie statt Strafe (Quasi-Zwangsbehandlung) bekamen, wurden hinsichtlich der Ausprägungen und Zusammenhänge von Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstkonzept und Behandlungsmotivation untersucht. Mit der Skala zur Erfassung der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE, Schwarzer & Jerusalem, 1999), den Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN, Deusinger, 1986), der Veränderungsstadienskala (VSS, Heidenreich, Hoyer, & Fecht, 2001) und dem Fragebogen zur Analyse Motivationaler Schemata (FAMOS, Grosse Holtforth & Grawe, 2002) wurden zu Beginn (Burtscher, 2012) und nach drei Monaten, wenn sich die Klienten in der stationären Phase befanden, die Konstrukte erhoben. Von 11 Personen liegen vollständige Datensätze für beide Testzeitpunkte vor. Eine Verbesserung zum zweiten Testzeitpunkt ergibt sich nur in der Skala Selbstkonzept zur eigenen Empfindlichkeit und Gestimmtheit des FSKN (Deusinger, 1986). Zum zweiten Testzeitpunkt ergibt sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen den Vermeidungszielen und dem Stadium der Aufrechterhaltung. Die Stadien Handlung und Aufrechterhaltung dienen als Prädiktoren für die Selbstwirksamkeitserwartung, die die Stadien Absichtsbildung und Aufrechterhaltung für das Verhältnis von Vermeidungs- und Annäherungszielen.