Abstract (deu)
Die Arbeit gibt einen Überblick über die Bandbreite an Schauspielmethoden und deren Umgang mit den Emotionen des Schauspielers basierend auf einer vorangestellten Definition des Schamaffektes. Gezeigt werden soll, ob bzw. wie weit diesem Gefühl im schauspielerischen Alltag begegnet wird.
Aufgrund der gemeinhin sehr unterschiedlichen Auffassungen des Schambegriffes, vor allem im alltäglichen Sprachgebrauch, ist eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Begriff an sich und eine konkrete Definition für die Verwendung des selben im Laufe der Arbeit unausweichlich. Basierend auf den daraus resultierenden Erkenntnissen beschäftigt sich die Arbeit in weiterer Folge mit jenen Teilbereichen ausgewählter Schauspielmethoden und –theorien, welche die Gefühlswelt des Schauspielers behandeln. Die Auswahl der einzelnen Methoden und Theorien passiert in erster Linie, um die gesamte Bandbreite - von der völligen Einfühlung des Schauspielers in die Rolle, bis hin zur größtmöglichen Distanz zur selben – abzubilden und um aufzuzeigen, ob bereits aufgrund dieses Gegensatzes erkennbare Unterschiede betreffend des Schamaspektes zu finden sind.
Abschließend lässt sich sagen, dass beide Ansätze Risiken für Scham bergen, dass sich aber deutlich erkennen lässt, je weniger absolut eine Methode eine Herangehensweise an eine Rolle fordert, desto freier und bewusster ist der Schauspieler im Umgang mit seinen Emotionen. Dadurch ist auch ein bewussterer Umgang mit dem Gefühl von Scham bemerkbar, wohingegen es bei radikaleren Methoden den Anschein hat, dass das Aufkommen von Scham kaum thematisiert wird.