Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es die Auswirkungen der Europäisierung, genauer gesagt der Arbeit des Europarates, auf das österreichische Fremdsprachenlehren und –lernen aufzuzeigen. Um dieses zu realisieren, ist es zuerst notwendig und wichtig grundlegende Konzepte und vom Europarat gesetzte Schwerpunkte innerhalb der Sprach(en)politik herauszuarbeiten, um im Anschluss daran auf seine Initiativen näher eingehen zu können. Jegliche vom Europarat initiierte Programme verfolgen das Ziel individuelle Mehrsprachigkeit, Selbstständigkeit der LernerInnen, lebenslanges Lernen und die Entwicklung von interkultureller Kompetenz zu fördern. Im Rahmen dieser Arbeit werden drei großangelegte Initiativen des Europarates und deren Einfluss auf das Fremdsprachenlehren und –lernen der Sekundarstufe untersucht. Diese werden mit besonderer Beachtung der ihnen zu Grunde liegenden Konzepte und Werte beleuchtet, um in einem weiteren Schritt hervorheben zu können wie die Wertvorstellungen und Prioritäten des Europarates auf organisatorischer und praktischer Ebene in das österreichische Schulsystem eingebunden und dort umgesetzt werden. Der erste Teil der Arbeit bildet für die folgende Analyse der Projekte und des Einflusses des Europarates die Basis, indem er Definitionen von grundlegenden Konzepten bereitstellt, verschiedene Zugänge zu Sprach(en)politik präsentiert und Österreichs Teilnahme am Language Education Policy Profiling darstellt. Dieser Prozess hatte nicht nur die Bestandsaufnahme der sprachlichen Situation in Österreich zum Ziel, sondern zielte auch darauf ab sprachenpolitische Prozesse auf die Werte und Ziele des Europarates abzustimmen. Dieser ausführlichen Diskussion des LEPP Prozesses und seiner Auswirkungen folgt die kritische Darstellung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS) und seiner Auswirkungen auf österreichische Fremdsprachenlehrpläne, sowie auf die Entwicklung der Bildungsstandards und der standardisierten Reifeprüfung. Der abschließende Teil der Arbeit fokussiert die Implementierung des GERS im Unterricht durch das Europäische Sprachenportfolio (ESP). In diesem Kontext werden Österreichs nationale ESP Modelle und ihr Implementierungsprozess erläutert. Es wird weiters aufgezeigt, dass obwohl dieser bereits viele Lehrkräfte und EntscheidungsträgerInnen erreicht hat, noch viele Bereiche ansprechen muss, um die Nutzung des ESPs österreichweit und in allen Schulfächern zu garantieren. Durch die umfassende Analyse dieser Themenbereiche auf der Basis einer intensiven Literaturrecherche zeigt diese Arbeit auf inwiefern der österreichische Fremdsprachenunterricht von europäischen Prioritäten und Werten beeinflusst wird und wie diese zu fassen und zu definieren sind.