Abstract (deu)
Vor dem Hintergrund, der rasanten Zunahme von innerstaatlichen Konflikten, in denen immer mehr Zivilisten Opfer von Kriegsverbrechen werden, stellt sich die Frage nach einem Recht auf humanitäre Intervention. Es ist zu fragen, ob und unter welchen Umständen militärische Interventionen, ohne Einwilligung des betroffenen Staates, gebilligt und als legitim anerkannt werden sollten, um die Zivilbevölkerung eines Landes vor jenen Kriegsverbrechen zu beschützen, vor denen der eigene Staat sie nicht beschützen kann oder möchte.
Die Intention dieser Arbeit ist es, das sich langsam etablierende völkerrechtliche Konzept von „Responsibility to Protect“ (R2P), kritisch zu analysieren, den Werdegang darzustellen, die Problemfelder aufzuzeigen, sowie das Verhältnis von R2P zu Regimewechseln, anhand des Beispiels der militärischen Intervention in Libyen 2011, zu durchleuchten. Die Analyse der Libyen Intervention wird die systemimmanente Frage vorausgestellt, ob Regimewechsel und R2P derart miteinander verknüpft sind, dass erfolgreiche R2P-Politik Regimewechsel bedingt.