Abstract (deu)
Mehr als 10^14 mikrobielle Zellen besiedeln den Magen – Darm – Trakt. Die Vielfalt und Kolonisation der über 1000 verschiedenen Spezies sind von Person zu Person verschieden. Jeder Mensch hat seine eigene Unterschrift der Mikrobiota. Diese Signatur ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Alter, Ernährung, Lebensstil, Krankheiten, Entzündungen sowie genetische Faktoren spielen bei der Zusammensetzung der Mikrobiota eine Rolle. Die Arbeit konzentrierte sich auf die Änderungen der Mikrobiota bei Personen mit Übergewicht und Type 2 Diabetes. Die Zusammensetzung des Darms hat Einfluss auf die Energiegewinnung der Ernährung sowie auf das Körpergewicht.
Das Ziel dieser Studie war es die Unterschiede sowie Änderung der Zusammen-setzung der Mikrobiota bei Übergewichtigen und Type 2 Diabetiker/innen vergli-chen zu normalgewichtigen Personen zu untersuchen und eine Antwort auf die Abschätzung der möglichen Rolle auf die Kontrolle des metabolischen Syndroms zu finden.
Die Schwerpunkte dieser Arbeit waren die Bestimmung von Akkermansia muci-niphila, ein mucin – abbauendes Bacterium, Prevotella, ein bekannter Enterotype, sowie Faecalibacterium prausnitzii, ein Indikator für Entzündungen oder auch Diversität, in Diabetes Typ 2 und übergewichtigen Personen. An der Studie nah-men 24 Insulin – abhängige Diabetiker/innen, 14 übergewichtige Personen, die keine Insulinresistenz aufwiesen, und 19 normalgewichtige Patienten, als Kontrollgruppe, teil. Die Diversität und Häufigkeit der Darmmikrobiota wurde mittels real – time Polymerase Kettenreaktion (PCR), sowie Gradienten Gel – Elektrophorese und high throughput Sequencing ermittelt.
Besonders die Diversität ändert sich zwischen den drei Gruppen. Die höchste Vielfalt an Bakterien zeigten normalgewichtige Personen, gefolgt von den übergewichtigen Teilnehmern/innen. Die niedrigste Abwechslung an der Mannigfaltigkeit der Besiedlung von Bakterien im Darm wiesen Type 2 Diabetiker/innen auf. Das Vorkommen von Akkermansia ist bei Typ 2 Diabetikern erhöht. Die beobachtete erhöhte Menge von Akkermansia in dieser Gruppe könnte auf eine bessere Anpassung an kalorische Restriktion im Vergleich zum Rest der Mikrobiota hindeuten. Prevotella zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den Enterotype Gruppen. Faecalibacterium prausnitzii, ein Indikator für Entzündungen, zeigte eine verminderte Häufigkeit in Personen mit Diabetes und Adipositas.
Die Resultate der Studie sind im Paper "Abundance and Diversity of microbiota in type 2 diabetes and obesity", veröffentlicht in Diabetes and Metabolism, März 2013, und im Paper „Effects of short chain fatty acid producing bacteria on epigenetic regulation of FFAR3 in type 2 diabetes and obesity“, eingereicht in PLOS ONE, April 2013, zusammengefasst.