Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit thematisiert die Validierung eines Fragebogens zur Erfassung beschleunigungsbedingter Anforderungen im Arbeitsleben. Zielgruppe sind Beschäftigte im Dienstleistungssektor, die zumindest im Ausmaß eines Teilzeitbeschäftigungsverhältnisses angestellt sind.
Der Fragebogen soll Arbeitsanforderungen abdecken, die durch den beschleunigten Wandel der Zeit entstehen. Die zentrale theoretische Grundlage bildet die Theorie der sozialen Beschleunigung von Hartmut Rosa (2003). Daraus ergeben sich folgende neue beschleunigungsbedingte Anforderungen: karrierebezogene Autonomieanforderungen, Arbeitsintensivierung, steigenden Lernanforderungen wie Neuorientierung von Wissensbeständen und Arbeitspraktiken und jobbezogene Autonomieanforderungen.
Der Fragebogen zur Erfassung beschleunigungsbedingter Anforderungen wurde bei einer Stichprobe von 200 ArbeitnehmerInnen aus Österreich eingesetzt. Die faktorielle Struktur des Fragebogens sowie die Reliabilitäten der Skalen wurden erhoben. Zur Überprüfung der Konstruktvalidität wurden zusätzlich im Sinne der konvergenten Validität Handlungsspielraum, Autonomie, Zeitdruck, Unsicherheit, eigenständige Karriereentwicklung und selbständiges Lernen, im Sinne der diskriminanten Validität Persönlichkeitsmerkmale wie Optimismus, Empowerment, positiver und negativer Affekt und im Sinne der inkrementellen Validität Folgen wie emotionale Erschöpfung, Zynismus, Engagement und Arbeitszufriedenheit untersucht.
Der Fragebogen verfügt über reliable Skalen und geeignete Items. Die ersten Ergebnisse bestätigen die konvergente und inkrementelle Validität des Fragebogens. Die diskriminante Validität konnte nur zum Teil bestätigt werden. Dabei wurde festgestellt, dass beschleunigungsbedingte Anforderungen weniger als Belastung gesehen werden. Es konnte ein positiver Zusammenhang zwischen beschleunigungsbedingten Anforderungen und positiven Einstellungen zur Arbeit sowie einem gesteigerten Wohlbefinden gezeigt werden.