Abstract (deu)
Für diese Studie wurde eine neue Methode namens Dental Abrasion Rate Analysis = DARA (zu deutsch: Zahn-Abrasionsraten-Analyse) entwickelt. Diese Methode kombiniert die Auszählung von Zementringen (Annuli) für die Bestimmung des ontogenetischen Alters nach DEBELJAK (1996) mit einer neuen Methode zur Quantifizierung der Abkauung von Schmelz und Dentin an den ersten Unterkiefermolaren (m1) von Höhlenbären aus fünf alpinen Höhlen.
Weiterhin wurden verschiedene Abkauungsstadien der m1 (s. STINER, 1998) mit dem ontogenetischen Alter in Zusammenhang gebracht, indem auch hier die Zementring-Methode angewendet wurde.
Abschließend wurde die Microwear Methode nach SOLOUNIAS und SEMPREBON (2002) durchgeführt, um zusätzliche Lösungsvorschläge für die verschiedenen Abkauungsgrade sowie Erkenntnisse über mögliche Ernährungsmuster der Höhlenbären zu liefern.
Für die Durchführung dieser Studie wurde Höhlenbär-Zahnmaterial von fünf verschiedenen alpinen Höhlen mit allen vier Höhlenbärentaxa inkludiert ausgewählt.
Es wurden Exemplare der folgenden Faunen untersucht: Ursus ladinicus (RABEDER & al., 2004) (Conturineshöhle), U. ingressus (RABEDER & al., 2004) (Gamssulzenhöhle), U. deningeroides (MOTTL, 1964) (Herkova jama Höhle) und U. spelaeus eremus (RABEDER & al., 2004) (Ramesch Knochenhöhle und Ochsenhalthöhle).
Der Grund für die Anwendung der obengenannten Methoden war der, dass die Höhlenbärzähne der Conturines Höhle ausnahmslos einen ungewöhnlich geringen Abrasionsgrad aufwiesen. Es konnte fast keine Abnutzung der Zähne festgestellt werden, was sehr auffällig ist, da die anderen Höhlenbärtaxa zwar durchaus unterschiedliche Abkauungsgrade zeigten, aber die Abkauung immer sichtbar war.
Die Korrelation der mit der Zementring-Methode erhobenen ontogenetischen Alter mit dem Abrasionindex (Hypoconid-Abkauungs-Index hwi) ist wesentlich höher als mit der
Klassifizierung der verschiedenen Abrasionsgrade in jeweilige Kohorten.
Daher ist es effektiver, das korrekte ontogentische Alter mit der DARA-Methode als mit der Alters-Kohorten Klassifikation nach Stiner (1998) zu bestimmen.
Die jährlichen Abrasionsraten (die durch den Abrasionsraten-Koeffizient CDAR dargestellt werden) unterscheiden sich jedoch je nach Taxon, Altitude der Höhleneingänge und dem C13 Gehalt des Höhlenbär-Materials.
Die Ergebnisse der Microwear Untersuchung zeigen, dass sich die Höhlenbären ausschließlich herbivor ernährt haben und es konnte weiterhin nachgewiesen werden, dass sie sich zu einem gewissen Teil auch frugivor ernährt haben.