Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Auftreten von resumptiven Pronomina und anderen resumptiven Elementen in A'-Beziehungsstrukturen, den dabei zu beobachtenden Bewegungseffekten, und einer neuen Matching-Analyse der betreffenden Strukturen. Die syntaktische Analyse von Resumption gewährt interessante Einblicke in drei Bereichen, die in den vergangenen Jahrzehnten einen Gutteil der theoretischen Auseinandersetzung dominiert haben: die Theorie der Bewegung (wie werden syntaktische Elemente verschoben?), die Theorie der Lokalität (was sind die Grenzen von syntaktischen Beziehungen?) und der Bindungstheorie (wie erhalten pronominale Elemente ihre Referenz?). Kapitel 1 liefert einen empirischen Überblick über das Phänomen der Resumption und
die Strukturen, in denen sie auftritt, wobei Beispiele aus einem breiten Sprachspektrum zur Verwendung kommen. Es wird auf die Unterscheidung zwischen echter grammatischer Resumption und intrusiver Resumption eingegangen, und über die Stellung Letzterer in der Syntax hörgeschädigter Kinder berichtet. Kapitel 2 wendet sich einem Paradoxon zu. Resumptive Strukturen weisen viele Merkmale von Bewegungsstrukturen auf, lassen sich aber nur schwer als solche analysieren. Unter Resumption finden sich Fälle von Bewegungseffekten wie die Lizenzierung von parasitic gaps, starkes und schwaches crossover, und vor allem Rekonstruktion. Zwei Bewegungsanalysen von Resumption werden diskutiert, sowie ein neuerer Ansatz, der in der Analyse auf syntaktische Phasen baut. Kapitel 3 erarbeitet eine kritische Analyse von Salzmann (2006a) und der darin vorgestellten neuen Matching-Analyse von Relativsätzen und anderen A'-Beziehungsstrukturen, insbesondere der sogenannten Proleptischen Konstruktion im Deutschen und Niederländischen. In besonderem Maße wird auf Resumption und Bewegungseffekte in diesem Zusammenhang eingegangen.