Abstract (deu)
14 Jahre nach Kriegsende und fünf Jahre nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo am 17. Februar 2008, ist das Land trotz großzügiger finanzieller Unterstützung der internationalen Geber nach wie vor mit gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Die OEZA, als einer von vielen internationalen Gebern, ist seit 1998 im Kosovo tätig und führt die Republik seit 2008 als eigenes Schwerpunktland an. Es ist zu beobachten, dass sich die OEZA/ADA aus dem südosteuropäischen Raum, mit Ausnahme des Kosovo, zurückzieht, weshalb die zentrale Frage gestellt wird, warum die OEZA weiterhin Interesse am Kosovo als Schwerpunktland hat. Die klassischen Entwicklungstheorien und die aktuelle Debatte über die Effektivität von Entwicklungszusammenarbeit (Aid Effectiveness Literature), bilden den theoretischen Input. Eine Analyse der Projekt- und Programmarbeit der OEZA im Kosovo in Verbindung mit den österreichischen Wirtschaftsinteressen, liefert die Ergebnisse für die Verifizierung der These dieser Arbeit, welche lautet: Die OEZA im Kosovo ist ein Vorwand Österreichs, um primär ökonomische Eigeninteressen in der Republik Kosovo zu verfolgen.