Abstract (deu)
Es gibt verschiedene Konzepte über das Glück, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. In modernen Auseinandersetzungen damit, sei es nun in der Werbung, Ratgeberliteratur oder in vielen sozialwissenschaftlichen Studien, geht man von einem subjektiven, individualisierten Glück aus, für das jeder selbst verantwortlich ist. Demnach kann dieses subjektiv erlebte Glück durch bestimmte Maßnahmen hergestellt werden und vor allem die Erziehung steht in der Verantwortung, glückliche Kinder hervorzubringen, bzw. deren Glück aufrecht zu erhalten. Aus diesem Problemfeld ergibt sich die Frage, was Glück denn eigentlich für Kinder bedeutet. Zur Beantwortung werden zunächst verschiedene Glückskonzepte dargestellt und die verschiedenen Glücksemotionen wie Spaß, Flow, Freude, Zufriedenheit und Wohlbefinden differenziert voneinander betrachtet. Zudem wurde der Frage nach kindlichem Glück mittels einer qualitativen Erhebung, im Sinne eines Multi-Method-Designs, nachgegangen. Dazu wurden Kinder selbst danach befragt, was sie mit glücklich sein verbinden. Die Erhebung erfolgte mittels Kinderzeichnungen und anschließenden Bilderklärungen. Es konnten daraus folgende Glücksdimensionen abstrahiert werden: Natur, Spielen mit Freundinnen und Freunden, Aktivitäten mit der Familie, Kinobesuch, Verantwortung und Zuneigung einem Haustier gegenüber, Anerkennung in der Familie und Geld. Die Ergebnisse spiegeln sowohl subjektive, als auch objektive Glückskomponenten (Glück durch Geld, Natur) wider. Es kann festgehalten werden, dass es gesellschaftlich konstruierte Glücksvorstellungen gibt, die sich in kindlichen Glücksvorstellungen wiederfinden.