Abstract (deu)
Es wird angenommen, dass kurzkettige Fettsäuren einen Einfluss auf die epigenetische Regulation von Nahrungsaufnahme, Sättigung und inflammatorische Prozesse haben. Dabei wird vermutet, dass unter anderem der Methylierungs-Level von G-Protein-Rezeptor-41 eine wesentliche Rolle spielt.
Während dieser Studie wurden drei Gruppen untersucht. Dazu zählten unter anderen zwei Kontrollgruppen welche aus adipösen und normal gewichtigen Personen bestanden. Außerdem eine Interventionsgruppe mit Diabetikern die eine drei monatige Ernährungsberatung sowie Medikation in Form von Victoza®, einem GLP-1 Antagonisten erhielten. Anhand von Blutproben wurden Methylierungs-Level von 5CpGs in der Promotor-region von FFAR3 und 3CpGs bei LINE1 mittels Pyrosequenzierung untersucht. LINE1 diente als globale Methylierungs-Kontrolle.
CpG-Analysen in FFAR3 zeigten eine signifikant, niedrigere Methylierung in normal Gewichtigen im Vergleich zu Adipösen und Diabetikern. Methylierung in LINE1 ergaben den niedrigsten Methylierungs-Level in adipösen Personen. Signifikant, negative Korrelationen zwischen Methylierung und BMI konnten in FFAR3 gezeigt werden. In LINE1 konnte hingegen ein leicht positiver Trend bezüglich Methylierung und BMI beobachtet werden. Alters bedingte Hypomethylierungen konnten durch heranziehen von LINE1 ausgeschlossen werden.
Unsere Ergebnisse vermuten einen Zusammenhang zwischen der von Microbiota, produzierten kurzkettigen Fettsäuren, der Aktivierung von FFAR3 und den daraus resultierenden veränderten epigenetischen Regulationen. Es wird angenommen, dass dies zu einer Beeinflussung der Leptinproduktion in Adipozyten führen kann und so Einfluss auf die Sättigungsregulation nimmt. Einfluss auf PYY Expression ist ebenfalls möglich. Desweitern wird eine Beeinträchtigung inflammatorischer Regulationen vermutet, wobei die Hemmung der Histonacetylierung, bedingt durch SCFA und GPR41 Aktivierung, als zugrunde liegender Mechanismus diskutiert wird.